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Commentaries
German
Offenbarung
  
Der Schwur des Engels (Offenbarung 10, 5-7)
5Und der Engel, den ich stehen sah auf dem Meer und auf der Erde, hob seine rechte Hand auf zum Himmel6und schwor bei dem, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, der den Himmel geschaffen hat und was darin ist, und die Erde und was darin ist, und das Meer und was darin ist: Es soll hinfort keine Zeit mehr sein,7sondern in den Tagen, wenn der siebte Engel seine Stimme erheben und seine Posaune blasen wird, dann ist vollendet das Geheimnis Gottes, wie er es verkündigt hat seinen Knechten, den Propheten.


Der prächtige, mächtige Engel erhob seine rechte Schwurhand zum Himmel empor und machte Gott, und alle Engel zu Zeugen seiner Worte. Dieser Schwur, den er zur Bekräftigung seiner weltverändernden Botschaft aussprach, macht deutlich, dass er ein Geschöpf war und nicht der Herr selbst. Er benötigte den Namen und die Autorität seines Gottes, sowie die Größe der gesamten Schöpfung, um sein entscheidendes Wort zu untermauern und zu garantieren. Wir Menschen sollen nie schwören, da wir nicht wissen, ob wir unseren Schwur ganz und genau erfüllen können oder nicht. Unsere Reden sollten aber auch ohne Schwüre immer wahr, offen und ehrlich sein (Mt. 5, 34-37).
Die Rede des Engels basiert auf zwei Fakten: Zuerst auf der Ewigkeit des lebendigen Gottes. Er ist heilig, ohne Sünde, ohne List und ohne Trug. Deshalb lebt er von Ewigkeit zu Ewigkeit. Der Tod findet keine Macht an ihm, er ist das Leben selbst.
Allah im Islam ist anders. Er ist der Listigste von allen und betrügt den der ihn betrügt (3, 54; 4, 142; 8, 30). Deshalb ist Allah kein Gott, sondern ein gefallener Geist und stammt von dem Vater der Lüge und dem Mörder von Anfang an (Joh. 8, 44). Seine Spur wird von „groß’ Macht und viel List” gezeichnet.
Der wahre Gott aber ist die Quelle des Lebens. Er ist voller Kraft und Energie. Er ist allmächtig und allweise. Er ist die Urkraft, wie „El” im Semitischen „Kraft und Macht” heißt. Auch Jesus trägt das Leben in sich selbst. Ihm ist alle Gewalt im Himmel und auf Erden gegeben. Der Heilige Geist ist ebenso das Leben in sich selbst und die Kraft Gottes. Weder der Sohn noch der Heilige Geist sind Geschöpfe, sondern jeder der beiden ist ewiger Gott vom ewigen Gott, heilig, herrlich und voller Liebe, endlos und unsterblich in einer völligen Einheit mit dem Vater, voller Demut und Sanftmut.
Der Begriff „von Ewigkeit zu Ewigkeit” ist ein immanenter Begriff und kann nicht ohne weiteres mit Äonen oder mit „Zeitraum zu Zeitraum” übersetzt werden. Bei Gott gibt es keine Zeit und keinen Raum! Beide Begriffe stammen aus dem menschlichen und nicht aus dem göttlichen Bereich. Gott ist allgegenwärtig und zeitlos. Christus wohnt im Himmel und in den Herzen seiner Gläubigen. Der Heilige Geist durchforscht die Tiefen der Gottheit und tröstet die gerechtfertigten Sünder durch Christi Blut. Der Schwur des Engels will uns sagen, dass Gott immer lebt, wie er sich Mose offenbarte: Ich bin, der ich bin und ich werde sein, der ich sein werde (2. Mose 3, 14). Die Gemeinde Christi hat diese Offenbarung auch für Jesus als gültig erachtet und bekennt: Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit (Hebr. 13, 8).
Der Engel bezeugte in seinem Schwur, dass alles was im geistlichen und materiellen Himmel existiert, vom allmächtigen Schöpfer mit Weisheit, Liebe und Voraussicht geschaffen wurde. Sternobservatorien, Raumschiffe und Mondlandungen können nur einen winzigen Bruchteil von dem erkennen und analysieren, was unser Vater im Himmel geschaffen hat, kontrolliert und erhält. Ihm gebührt alle Ehre, Lob und Anbetung.
Unser Vater im Himmel hat auch den kleinen Planeten Erde mit seinen Pflanzen, Tieren und Menschen in großer Weisheit, Liebe und Umsicht geschaffen. Wo gibt es sonst noch reichtlich Wasser, Licht und Leben? Von anderen Sternen ist dies nicht bekannt. Dazu sagte Jesus: „Auch die Haare auf eurem Haupt sind alle gezählt” (Mt. 10, 30; Lk. 12, 7). Schaut die Lilien auf dem Feld, nicht nur um ihre Pracht zu erkennen, sondern um zu sehen, wie sie ohne Lärm wachsen! Die Statik eines im Wind bewegten Weizenhalmes mit seiner vollen Ähre ist unvergleichlich höherstehend als die Statik der höchsten Fernsehtürme der Welt. Die unzähligen Doktorarbeiten in den Naturwissenschaften beweisen, dass wir bisher nur an der Oberfläche des Daseins kratzen und durch Denken, Technik und Forschen nur sehr wenig von der Allmacht und Weisheit des Schöpfers erkannt haben!
Der starke Engel nimmt auch die Wassermassen der Ozeane mit der Vielzahl ihrer Fische, Pflanzen und ihre starken Strömungen als Garantie für die Wahrheit seiner Botschaft. Mehr als zwei Drittel (71 Prozent) der Erdoberfläche ist von Meeren bedeckt, die den Rhythmus unserer Natur entscheidend prägen. Wie könnten wir leben ohne den Regen, der in Wolken von den Meeren aufsteigt? Wie sollten die Flüsse als Abflusskanäle und Adern der Kontinente den Schmutz der sechs Milliarden Menschen wegtransportieren, wenn sie nicht in die Ozeane münden könnten? Unzählige Fische, Krebse und Algen sind ein wichtiger Anteil an den Nahrungsreserven der Menschheit. Die Tiefsee ist noch kaum erforscht. Wer dankt dem Schöpfer für die Meere, die Fische und den Regen? Wer erkennt die Allmacht der Gnade unseres Schöpfers?

Nachdem der majestätische Engel den allmächtigen Herrn mit seiner Schöpfung als Garanten für seine alarmierende Sonderbotschaft bezeugt hatte, fasste er den ersten Teil seiner Offenbarung in einem kurzen Satz zusammen: Hinfort soll keine Zeit (Chronos) mehr sein!
Dieses einschneidende Wort bedeutet zunächst: Das kommende Gericht wird durch keine Verzögerungsfrist länger aufgehalten! Sünder werden in Zukunft keinen Raum mehr zur Buße finden. Das Zeitalter der Gnade geht zu Ende! Die Ewigkeit bricht in unser Dasein hinein. Die gnädige Einschränkung dieses Gerichtswortes heißt jedoch: Die letzte Galgenfrist für die Menschheit ist erst dann abgelaufen, wenn der siebte Engel seine Gerichtsposaune bläst!
Eine wenig erwogene Auslegung sagt, dass Zeit und Raum als Grundelemente unseres Daseins mit dem hereinbrechenden Endgericht aufgehoben werden. Danach lebe der in Christus gegründete Mensch geborgen in seinem auferstandenen Herrn, während die Christusfernen sich ohne Gott verloren in der Gesellschaft der Dämonen zerquälen.
Der kommende Umbruch wird sich radikaler vollziehen als wir ahnen! Da werden nicht nur alle Computer spinnen und abstürzen, sondern alle Gottlosen werden keine Bleibe und keinen Halt mehr in der Endlosigkeit des Daseins finden und in die schwarzen Löcher des Alls wie steuerlose Raumschiffe hineinrasen.
Kinder und Erwachsene sagen bisweilen: Ich habe keine Zeit! Das wird ein Entsetzen geben, wenn sie tatsächlich keine Zeit mehr haben und sie in der Ewigkeit ohne Zeit und Raum dahinvegetieren.

Der Engel des Herrn überbrachte auch eine trostvolle Zusage dem deportierten Patriarchen auf Patmos:
In den Tagen, wenn der siebte Engel seine Stimme erheben und in seine Posaune blasen wird, dann ist vollbracht das Geheimnis Gottes, wie er es seinen Knechten, den Propheten verkündigt hat.
Das Geheimnis Gottes ist so groß wie Gott selbst! Es umfasst seinen gnädigen Heilsplan für seine gefallene Schöpfung. Er hat dieses Geheimnis stufenweise seinen Boten im Alten Testament offenbart. Jesus versicherte seinen Jüngern, dass sie das Vorrecht besitzen, die Geheimnisse des Himmelreichs zu verstehen (Mt. 13, 10-13). Kurz vor seiner Himmelfahrt sagte er ihnen jedoch: Es gebührt euch nicht Zeit und Stunde (vom Kommen des Messiasreiches) zu wissen, die der Vater seiner Macht vorbehalten hat (Apg. 1, 7). Paulus erklärte in seinem Brief an die Gemeinde in Rom, dass das Geheimnis der Verstockung Israels mit der Rettung der unreinen Völker zusammenhing (Röm. 11, 25-36). Er bezeugte auch, dass durch die Predigt von Jesus Christus das Geheimnis Gottes offenbar werde und der Glaubensgehorsam sich unter den Heidenvölkern realisiere (Röm. 16, 25). Später erklärte Paulus, die Einheit von Mann und Frau in der Ehe als ein Sinnbild für die Einheit Christi mit seiner Gemeinde und versicherte, dass dieses Geheimnis groß ist (Eph. 5, 32).
Jesus Christus selbst ist das göttliche Samenkorn, das in die Erde fallen und sterben musste, damit vervielfacht aus ihm gleichartige „Weizenkörner” herauswachsen, die wiederum durch ihr geistliches Sterben und durch ihre Selbstverleugnung, die Früchte des Gottes Jesus vervielfachen (Joh. 12, 24-26). Die Herausrufung und die Sammlung der Gemeinde Jesu Christi, kommt beim Blasen des siebten Engels zum Abschluss!
Christus gleicht jedoch auch dem Stein der vom Himmel herabfällt und die aufeinanderfolgenden Reiche dieser Welt zermalmt und überwindet, und mit seinen Nachfolgern wachstumsmäßig die ganze Welt erfüllt. Das Geheimnis Gottes enthüllt nicht nur die Vereinigung Gottes mit den Menschen in Christus, sondern auch die Überwindung und Zerstörung aller Werke des satanischen Hochmutes (Dan. 2, 44).
Der Vater im Himmel will mit Jesus in allen seinen Nachfolgern wohnen (Joh. 14, 23). Sie sind sein Tempel geworden (1. Kor. 13, 16). Das Sterbliche zog in ihnen die Unsterblichkeit an (1. Kor. 15, 51-57). Die Materie wurde in ihnen mit Geist erfüllt (Joh. 1, 13; 3, 6). Der Egoismus wird ihnen in Liebe verwandelt (Röm. 5, 5). Das Geheimnis Gottes ist groß und umfasst alle herausgerufenen Christusnachfolger aus allen Zeiten, die in der Familie Gottes leben und den geistlichen Leib Jesu darstellen. Judenchristen und Christen aus den Völkern sind in ihm eine untrennbare Einheit geworden.! Der Einbruch des Heiligen Geistes in die bluterkauften Sklaven Christi schafft eine neue Kreatur, eine neue geistliche Schöpfung. Diese neue Schöpfung wird sich in Jesus größer und herrlicher als die erste Schöpfung nach dem Blasen der siebten Posaune offenbaren.
Der lebendige Gott, der nach dem Islam keine Kinder haben kann, ist in Wirklichkeit der Vater unzählbar vieler Nachfolger Christi geworden. Sein Vatername wird dadurch verherrlicht, dass ihm viele Söhne und Töchter geboren werden, wie der Tau aus der Morgenröte, wie der Sand am Meer und wie die Sternenheere in den 200 Milliarden Galaxien! Wahrlich, das Geheimnis Gottes ist sehr groß! Er hat es den Propheten und Aposteln früher schon stufenweise offenbart. Seine Vollendung wurde jedoch vom „Engel des Herrn” angesagt.