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Commentaries
German
Offenbarung
  
Die Siegesproklamation im Himmel und die Überwinder Satans (Offenbarung 12, 10-12)
10Und ich hörte eine große Stimme die sprach im Himmel: Nun ist das Heil und die Kraft und das Reich unseres Gottes geworden und die Macht seines Christus; denn der Verkläger unserer Brüder ist verworfen, der sie verklagte Tag und Nacht vor unserem Gott.11Und sie haben ihn überwunden durch des Lammes Blut und durch das Wort ihres Zeugnisses und haben ihr Leben nicht geliebt bis an den Tod.


Johannes hörte eine große Stimme im Himmel triumphierend den Sieg Michaels über den Drachen verkündigen. Der Inhalt dieses Heils- und Siegesrufes liest sich am Anfang wie die Deklaration des zukünftigen Sieges Gottes nach dem Ertönen der siebten Posaune. In dieser wiederholten Siegesproklamation wurden jedoch neue Etappen der Heilsverwirklichung aufgezeigt.

Das diesseitige Heil ist rechtlich durch Jesus Christus am Kreuz und durch seine Auferstehung vollendet worden. Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit sich selbst (2. Kor. 5, 19-21).
Aufgrund dieser Versöhnung erfolgte die Ausgießung des Heiligen Geistes in die betenden Nachfolger Jesu. Diese Geisteinwohnung war die Verwirklichung des Heils und brachte die engste Gemeinschaft mit Gott dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist. Dieser Geist ist das ewige Leben und die göttliche Kraft. Er gewährt den Gläubigen Liebe, Freude, Friede, Geduld, treibt sie zum Zeugnis und tröstet sie mit der gewissen Hoffnung ihres ewigen Heils.
Diese Begabung ist sowohl einzelnen bewussten Christen, wie auch der Gemeinde als Ganzes aus Gnaden geschenkt worden. Alle Jesusliebhaber zusammen bilden den Tempel des Heiligen Geistes, den Leib Christi und die Familie Gottes, unseres Vaters.
Christus hat sein Heil in uns nach seiner Himmelfahrt und Inthronisierung verwirklicht. Er ist unser Hoherpriester und Fürsprecher. Bisher konnte jedoch Satan noch im Himmel als Generalankläger gegen alle Gerechtfertigten auftreten. Erst nach dem Blasen der siebten Posaune wurde der Vater der Lüge ausgetrieben, so dass er das vollendete Heil nicht mehr in Frage stellen konnte. Deshalb pries die große Stimme im Himmel zuerst das seit dem Tod Christi vollendete Heil. Der Lügenankläger ist für immer verstummt. Das Heil Christ besteht unangefochten.

In der Doxologie des Vaterunsers beten wir: Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit - Amen. Wir lesen in Offenbarung 1, 9 und 11, 15, dass das Reich Gottes das Ziel unserer Geschichte ist.
Der Vater und der Sohn hatten seit der Himmelfahrt Christi in völliger Einheit die Welten regiert, aber Satan bekam als Ankläger und Feind Gottes immer wieder das Recht, die Existenz dieses Reiches und seine Einheit in Frage zu stellen. Er hasste die Ausgießung der Kraft des Heiligen Geistes in gerechtfertigter Sünde. Er war gegen alles was gut und göttlich war. Seit jedoch der Böse ausgetrieben war, steht das Reich unangefochten fest. Die Einwohnung der Kraft des Geistes und der Liebe Gottes in sterbliche Irdische wurde nicht mehr in Frage gestellt. Die Königsherrschaft Gottes blieb nach der siebten Posaune unangefochten. Die volle Kraft Gottes wirkte sich ungehindert in seinem Himmelreich aus und wartet auf unser Vertrauen.

Christus hatte bekannt: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden! Der Teufel aber lehnte sich gegen diesen Anspruch des Sohnes Gottes auf und stellte ihn in Frage, indem er vielleicht auf die Missstände in Kirche und Welt hinwies. Erst durch die Austreibung Satans durch Michael hatte Christus bewiesen, dass er tatsächlich alle Gewalt im Himmel und auf Erden besaß. Sie eignete ihm zwar schon immer wie seine Wunder beweisen. Der Vater der Lüge aber hatte das geistliche Reich des Sohnes und seine Autorität wegen seiner Geduld und Liebe in Frage gestellt und ihn zu einem menschlich irdischen Handeln verführen wollen. Nach der siebten Posaune bleibt Christi Vollmacht im Himmel unangefochten. Sie setzt sich durch den Glauben seiner Nachfolger auch auf der Erde durch.

Die Siegesproklamation der starken Stimme im Himmel lüftete ein Geheimnis Satans, dass er die gläubigen Christusnachfolger wegen ihren offensichtlichen Fehlern, Sünden und Irrtümern vor Gott bei Tag und bei Nacht verklagte. Jede Verletzung seines Gesetzes wurde ununterbrochen beobachtet, registriert und vehement vor dem ewigen Richter vorgetragen.
Doch nun rief die Stimme im Himmel: „Der Verkläger unserer Brüder ist verworfen!” Es ist denkbar, dass einer der 24 Ältesten aus dem Thronsaal diese Siegeshymne anstimmte. Er sprach dabei nicht von der Anklage Satans gegen Ungläubige, sondern gegen wiedergeborene Christen. Satan wollte und will die Familie Gottes, den geistlichen Leib Christi und den Tempel des Heiligen Gottes durch seine berechtigte Anklage zerstören. Aber er ist gescheitert. Das Kreuz und sein Gnadenrecht stillen sein aufdringliches Gebaren und überwinden den Bösen durch die Sündlosigkeit Christi und sein ewig gültiges Sühneopfer. Der Ankläger wurde zum Himmel im hohen Bogen hinausgeworfen.

Das Geheimnis ist groß! Die fragwürdigen Angeklagten wurden an der Überwindung Satans aktiv beteiligt. Sie konnten ihre Unschuld und ihre Würdigkeit für eine Gemeinschaft mit dem heiligen Gott nicht selber beweisen. Sie besitzen keine eigene Ehre, noch gute Werke, noch ein Recht mit Gott zu leben. Sie sind schuldig und verdammt. Sie wagten jedoch zu glauben, dass das Blut Jesu Christi sie reinwäscht von allen Sünden. Das Versöhnungsblut des Lammes stillt jede Anklage Satans! Christen sind nicht rein und unschuldig in sich selbst, aber um ihres Glaubens willen werden sie umsonst gerechtfertigt. Die Anklage des Gesetzes erlischt durch das Vertrauen in das Sühneblut des Lammes Gottes. Der gesamte zweite Artikel unseres Glaubens ist in dem kleinen Satz enthalten: Sie haben ihn besiegt durch das Blut des Lammes! Unser Glaube ist der Sieg, der Satan und seine Welt überwunden hat (1. Joh. Kap. 5, 4-5).
Das zweite Mittel um Satan zu überwinden, ist das Zeugnis vom Vater und Sohn im Heiligen Geist. Der Verführer versucht zwar besonders die Nachfolger Christi in jede mögliche Sünde zu verführen, aber das Zeugnis von der Gnade des Herrn Jesu Christi und der Liebe Gottes und der Gemeinschaft des heiligen Geistes befestigt uns immer wieder in der Umsonstgnade des dreieinigen Gottes. Wer zeugt lebt , und wer im Heiligen Geist lebt, zeugt geistliches Leben. Das Wort vom Kreuz enthält eine große Kraft. Trotz Versagen, Sünde und Schuld hängen sich bewusste Christen an den Gekreuzigten und behalten um ihres Zeugnisses willen den offenen Zugang zum Vater. Im Kreuz liegt unsere ganze Kraft verborgen. Deshalb bezeugen wir Christus dem Gekreuzigten. Wer es wagt den gekreuzigten Gottessohn zu bekennen, empfängt großen Frieden mitten im Kampf mit der Unterwelt.
Das Zeugnis vom Lamm Gottes, das die Sünde der Welt endgültig weggetragen hat, verursacht Widerstand, Verfolgung und Tod. Satan kann das Kreuz nicht riechen! Er kann zwar Jesus als Wundertäter und Gesetzgeber, als einen wandelnden Geist von Gott und selbst seine Auffahrt in den Himmel bekennen, aber niemals seinen Fürtod am Kreuz. Multikulturelle Synkretisten versuchen eine einheitliche Weltreligion und ein neues Weltethos zu schaffen. Darin ist für einen gekreuzigten Gottessohn, der im Thron seines Vaters sitzt, kein Platz mehr. Wer das Lamm Gottes und den Vater Jesu Christi trotzdem bekennt, läuft Gefahr, verlacht, verspottet, gefoltert und getötet zu werden. Alle die ihr Leben opferten und Jesus ihren Heiland bis zum Märtyrertod bezeugten, haben mitgeholfen Satan zu überwinden. Ihr Glaube an das Lamm Gottes über den Tod hinaus macht Satan recht- und machtlos. Das Märtyrerblut hat zwar keine Versöhnungskraft, verherrlicht jedoch den Sieg des Lammes.
Viele Christen glauben an die Sühnekraft des Blutes Christi. Manche wagen es den gekreuzigten Gottessohn offen zu bezeugen, nur wenige aber haben ihr Leben für Jesus in den Tod gegeben. Der Kampf zwischen Himmel und Hölle geht weiter. Wo ist unser Anteil beim Sieg des Lammes? Nicht Michael ist unser Schutzpatron, denn wir siegen allein durch des Lammes Blut! Der Glaube an das Lamm Gottes sollte in den Anbetungsgottesdiensten klarer zu Wort kommen, denn das Zeugnis vom Gekreuzigten schafft ewiges Leben.