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Commentaries
German
Offenbarung
  
2. Das letzte Angebot des Heils (Offenbarung 22,10-15)
22,10Und er spricht zu mir: Versiegle nicht die Worte der Weissagung in diesem Buch; denn die Zeit ist nahe!11Wer Böses tut, der tue weiterhin Böses, und wer unrein ist, der sei weiterhin unrein; aber wer gerecht ist, der übe weiterhin Gerechtigkeit, und wer heilig ist, der sei weiterhin heilig.12Siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, einem jeden zu geben, wie seine Werke sind.13Ich bin das A und das O, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.14Selig sind, die ihre Kleider waschen, dass sie teilhaben an dem Baum des Lebens und zu den Toren hineingehen in die Stadt.15Draußen sind die Hunde und die Zauberer und die Unzüchtigen und die Mörder und die Götzendiener und alle, die die Lüge lieben und tun.

Der Engel forderte den Apostel Johannes auf, die Worte und Gleichnisbilder der Offenbarung nicht zu versiegeln oder nur für sich zu behalten. Er sollte sie in allen seinen Gemeinden bekannt machen, damit alle Christusnachfolger ihr Leben und ihr Zeugnis entsprechend der Offenbarung und ihrer Verwirklichung einrichten. Die Zeit drängt! Die Ereignisse, die in diesem Buch vorausgesagt sind, überstürzen sich.
Viele Menschen haben Angst vor der Zukunft. Der Engel aber ermutigt die Gläubigen, als ob er sagen wollte: Wenn das alles geschieht, was ich euch offenbart habe, so erhebt eure Häupter und verzweifelt nicht, denn euer Herr kommt schneller, als ihr denkt (Lukas 21,28).

Nüchtern wird in der Offenbarung festgestellt: Viele Menschen tun Böses und werden auch weiterhin Böses tun, denn ihre Herzen sind vom Geist der Sünde vergiftet. Sie sind immer bereit, gegen ihren Herrn und Schöpfer aufzumucken. Wer unrein lebt, ist ein Sklave seiner Triebe. Er wird auch weiterhin unrein leben. Sein Unterbewusstsein ist verdorben und mit Bildern der Lust und der Befriedigung seiner selbst erfüllt.
Jesus offenbarte mit dieser Not zugleich seine Lösung: „Wer Sünde tut, der ist der Sünde Knecht. (…) Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei.“ (Johannes 8,34.36) Ein Sünder, der seine Rechtfertigung durch Christi Blut annimmt, wird von Gott als gerechtfertigter Gerechter angesehen. Gleichzeitig wird er berufen, in den Werken der Gerechtigkeit zu wandeln, die Gott für ihn im Voraus bereitet hat (Epheser 2,10). Wir sollen uns daher um die Gnade der Rechtfertigung bemühen und ebenso eifrig auch die 500 Gebote Christi im Evangelium suchen, studieren und tun. Hier liegt ein großer Mangel bei vielen Christen, welche zwar die geschenkte Rechtfertigung Christi mit Dank annehmen, seine Gebote aber nicht kennen oder missachten.
Wer heilig leben will, muss sich um den Willen seines Herrn bemühen und gegen den Strom der gleichgültigen Masse schwimmen. Wer durch Christi Blut und seinen Geist geheiligt wird, sollte sich bewusst machen, dass sein Leben nicht mehr ihm selbst gehört, denn er hat sich Gott bedingungslos zur Verfügung gestellt. „Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.“ (Römer 8,14) Die Früchte des Geistes sind zuerst Liebe und Freude, dann Friede und Gütigkeit! Jeder Heilige muss sich vor Scheinheiligkeit hüten und sich selbst immer als den Kleinsten verstehen. Die Freude am Herrn ist seine Stärke, nicht der verblendete Stolz auf sich selbst.

Jesus fordert nun zum zweiten Mal die bösen Ungerechten wie auch die gerechten Heiligen auf: „Siehe! Mach die Augen auf! Begreife doch endlich: Ich, der König aller Könige, dein Richter, ich komme tatsächlich! Ich bin schon auf dem Weg! Ich stehe vor deiner Haustüre und klopfe an (Offenbarung 3,20)! Ändere dein Leben, falls du bisher ohne oder gegen Gott gelebt hast. Sei nicht so dumm und zerstöre dich selbst! Kehr um, sofort und ganz! Noch ist Gnadenzeit. Deine Sünden sind dir zwar auf Golgatha bereits vergeben worden, aber ohne deine Buße und ohne deinen Glauben an mich, deinen Heiland, realisiert sich das vollendete Heil nicht in deinem Leben! Kehr um, jetzt, bevor ich dich nach deinen bösen Taten richten muss. Täusche dich nicht selbst, kein Mensch ist gut! Du bist, wie alle anderen, verdorben und verloren im Gericht Gottes. Tu endlich Buße, denn ich komme schnell!“

Den Gerechtfertigten und Heiligen stellt der Herr seinen Lohn in Aussicht: sich selbst! Schon Abraham wurde von Gott zugesichert: „Ich bin dein Schild und dein sehr großer Lohn!“ (1. Mose 15,1) Der Herr belohnt dich nicht mit etwas Vergänglichem, sondern er schenkt dir als unvergänglichen Lohn sich selbst!. Er offenbart sich dir als dein Vater, dein Retter und dein Tröster! Er ist dein Recht, deine Kraft, dein Leben und deine Auferstehung. Alles, was der Herr ist und hat, schenkte er uns in seinem Sohn. „Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein? Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben - wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?“ (Römer 8,31-32)
Der Lohn Christi ist kein Verdienst für irgendeine Leistung unsererseits, sondern Gott gibt sich allein aus Gnade selbst an die Glaubenden hin. Allerdings belohnt und betraut der Herr fleißige, treue, glaubende und opfernde Knechte und Mägde mit vermehrter Verantwortung in seinem Reich (Matthäus 25,21). Das bestätigt das alte Thema einiger Diakonissen: „Mein Lohn ist, dass ich ihm dienen darf.“
Im Islam aber ist Religion ein Geschäft, das keinen reuen wird (Sure Fatir 35,29-30). Allah zahlt dem, der den Koran rezitiert, der betet und seine Religionssteuer bezahlt, im Paradies Löhne oder eine Pension aus, besonders wenn er im Heiligen Krieg gekämpft hat. Christus kennt diese Art von Lohn nicht. Alles, was er schenkt, ist unverdiente Gnade! Im Jüngsten Gericht gibt es keine große Waage, auf welcher die guten gegen die bösen Taten aufgewogen werden. Wir werden allein aus Gnaden gerecht, durch Christi Blut und Gerechtigkeit. Unser Lohn ist der Herr selbst und sein Geist, der in uns Wohnung nimmt und ewig in uns bleibt. Wer aber auf seinem „eigenen“ Lohn für seine vermuteten guten Werke beharrt, der studiere genau die Worte des Königs und Richters, der die Menschen nach ihren Werken richten wird (Matthäus 25,31-46).

Zweimal hat Gott selbst diese chiffrierte Formel ausgesprochen (Offenbarung 1,8; 21,6), die hier auch sein Sohn Jesus zum dritten Mal gebraucht (Offenbarung 1,17; 2,8; 22,13), um seine ewige Gottheit zu bezeugen!
In diesem speziellen Vers bedeutet dieses Selbstzeugnis Gottes, dass Christus als der letzte Richter in göttlicher Autorität kommt, um über jeden Menschen das endgültige Urteil auszusprechen! Nach ihm gibt es kein Berufungsgericht mehr. Sein Wort ist endgültig. Sein Vater hat ihm alles Gericht übergeben (Johannes 3,18; 5,25-30), weil er die Sünde der Welt auf sich genommen hat (Johannes 1,29; 2. Korinther 5,21). Wer sein Sühneopfer als Basis für seine Gerechtigkeit akzeptiert, kommt nicht ins Gericht, sondern ist bereits vom Tod ins ewige Leben hindurchgedrungen (Johannes 5,24). Wer jedoch diese Gnadenrechtfertigung ablehnt, ist schon gerichtet, da kein Mensch in sich selbst gut ist (Psalm 14,1-3; Johannes 3,36; Römer 3,10-12).
Die Welt ist durch Jesus, das Wort Gottes, geschaffen worden. Durch ihn, das Lamm Gottes, wird die Welt auch gerichtet werden. Er ist das A und das O, der Anfang und das Ende. Ist er das auch in deinem Leben?

Jesus verspricht in der letzten seiner Seligpreisungen in der Offenbarung (1,3; 14,13; 16,15; 19,9; 20,6; 22,7; 22,14): Selig sind, die ihre Kleider waschen! Diese Heilsformel wurde bereits von einem der Ältesten um den Thron Gottes erklärt: „Diese sind’s, die gekommen sind aus der großen Trübsal und haben ihre Kleider gewaschen und haben ihre Kleider hell gemacht im Blut des Lammes. Darum sind sie vor dem Thron Gottes und dienen ihm Tag und Nacht in seinem Tempel; und der auf dem Thron sitzt, wird über ihnen wohnen.“ (Offenbarung 7,14-15)
Manche sensiblen Menschen ekeln sich vor Blut und können mit einer auf Blut gegründeten Religion nichts anfangen. Diese Freunde sollten begreifen, dass im Orient das Blut als Träger der Seele, als das Selbst eines Menschen, verstanden wird. Gott akzeptierte im Alten Testament stellvertretende Sünd- und Schlachtopfer anstelle des sofortigen Todes eines Sünders. Das Blut Jesu Christi bedeutet, dass er unsere Schuld und Strafe real erlitten hat. Er hat sein eigenes Leben an unserer Stelle geopfert. Seither werden wir als Gerechte angesehen. Wir werden sozusagen mit seinem Blu, mit seinem Selbst, besprengt und als solche betrachtet, die ihre Strafe bereits erlitten und verbüßt haben. Der Ausdruck „Die Kleider waschen im Blut des Lammes“ hat eine kultische Bedeutung: um der Stellvertretung Christi willen werden wir als Gereinigte und Geheiligte angesehen.
Diese Heilszusage zeigt uns wieder, dass kein Mensch aufgrund seiner eigenen Leistungen gerecht wird. Auch der Beste von allen ist vor Gott ein großer Sünder. Wer von dem kommenden Christus als Gerechter und Heiliger seinen Lohn empfängt, ist nicht aus sich selbst gerecht und heilig geworden, sondern allein dadurch, dass er mit dem Blut Christi besprengt wurde und seine Kleider im Blut des Lammes „gewaschen“ hat (Hebräer 10,14.22).
Indem Jesus alle selig preist, die sich willentlich durch sein Blut heiligen lassen, wirbt er auch um alle Bösen und Ungerechten und fordert sie auf die letzte Chance zu ihrer Errettung vor Gottes Zorn und Gericht zu ergreifen und ihre Herzen und Gewissen durch Christi Blut reinigen zu lassen. Das vollendete Heil steht auch für sie bereit. Es kann sich in ihnen realisieren, sobald sie willig sind auf Christus zu hören, umzukehren, ihrem Stolz zu zerbrechen, zu glauben und dafür zu danken.

Adam und Eva wurden einst aus dem Garten Eden vertrieben, damit sie nicht mehr vom Baum des Lebens essen konnten (1. Mose 3,22-25). Nun aber hören wir: Wer von allen seinen Sünden gereinigt worden ist und an seine geschenkte Rechtfertigung durch Jesus glaubt, dem gewährt der Herr Zugriff auf das Holz, die Blätter und die Früchte des Lebensbaumes! Wer davon isst, lebt ewig.
Das gleichnishafte Bild vom Lebensbaum steht für die Gnade der Unsterblichkeit, die gerechtfertigte Gläubige erlangen. Wer durch Christi Blut von allen seinen Sünden gereinigt wurde, lebt ewig, weil von diesem Moment an der Heilige Geist dauerhaft in ihm wohnt. Der Geist Gottes aber ist ewig!
Johannes gebraucht manche Formulierungen aus den Reden Jesu und den Offenbarungen der Engel, um seinen Zuhörern das Geheimnis des Heiligen Geistes deutlich zu machen. Wo immer dieser Geist Gottes sich in einen Menschen hineinsenkt, beginnt sich das ewige Leben sich in ihm zu entfalten und zu wirken (Johannes 6,63). So spricht Johannes vom:

Alle diese Bilder wollen in uns das Verlangen wecken, die Gabe des ewigen Lebens vom Vater zu erbitten und mit Dank anzunehmen. Wer Durst und Hunger nach Gott und seiner Gerechtigkeit hat, soll satt werden und nie wieder Mangel an Liebe und Gewissheit haben (Matthäus 5,6; Lukas 18,9-14 u. a.). Er bekommt durch Christi Kreuzestod das Recht garantiert, Teilhaber am ewigen Leben Gottes zu werden.
Wer an den auferstandenen Gekreuzigten glaubt, empfängt außerdem das Recht, durch die zwölf Tore des neuen Jerusalems in die heilige Stadt und ihre Gemeinschaft einzutreten. Die Wach- und Schutzengel werden ihn nicht aufhalten, da er durch Christi Blut von allen seinen Sünden reingewaschen worden ist.

Wir können die Bezeichnung „Hunde“ für Menschen nicht ohne weiteres verstehen. Im Nahen Osten aber werden streunende Hunde gefürchtet und oft mit Steinen vertrieben, weil nie auszuschließen ist, dass sie die Tollwut verbreiten. Ein tollwütiger Hund beißt jeden, der ihm in den Weg kommt, und verursacht bei dem Gebissenen nicht selten einen qualvollen Tod. Wer einen anderen Menschen zur Sünde verführt und ihn mit seinem bösen Geist ansteckt, gleicht einem solchen tollwütigen Hund, der nicht toleriert werden kann, sondern sofort getötet werden muss.
Einige Ausleger vermuten auch, der Vergleichspunkt zwischen Hunden und Menschen liege in der schamlosen Begattung der Hunde in aller Öffentlichkeit. So gebe es heute unter den Menschen immer mehr liberale Freiheitsfanatiker, die alle Scham verloren haben und in Filmen, Magazinen oder im Fernsehen ihre Orgien gewissenlos präsentieren und damit die Phantasie ihrer Zuschauer vergiften. Wir sind wieder in Sodom und Gomorra angekommen und sollten uns nicht wundern, wenn bald Feuer und Schwefel vom Himmel fallen, um diesem Treiben ein Ende zu bereiten (Römer 1,18-32).
Der Engel präzisierte nun, wer jene sind, die auf das Niveau der Tiere hinabgesunken seien. Bereits in Kapitel 21,8.27 hatte er bezeugt, dass Zauberer, Hexen, Homosexuelle, Lesben, Kinderschänder, Hassende, Terroristen, Abtreibende, Geldanbeter,Verblendete von ihren Bankkonten und ihren Versicherungen und vor allem alle Lügner dem Vater der Lüge den Weg in unsere Gesellschaft bahnen. Wehe dem, der Jesus nur als einen Menschen oder Propheten bezeichnet, wie es Muslime und Juden häufig tun! Wer solches glaubt und bezeugt, ist geistlich blind und in Sünden tot und kennt den Heiligen Geist nicht, denn niemand kann Christus den Herrn nennen außer durch den Heiligen Geist (1. Korinther 12,3).
Der Engel teilte Johannes weiter mit, dass alle, die in ihren Sünden beharren, nicht zur neuen Welt Gottes gehören und nicht in das neue Jerusalem eintreten können. Sie müssen draußen bleiben! In Kapitel 21,8 wird das „Draußenbleiben“ dieser Personengruppen mit ihrer Verbannung in den feurigen Pfuhl definiert, dem zweiten Tod, der ein Sterben ohne Ende darstellt. So wie das Leben Christi ewig ist, so ist auch die Verdammnis ohne Christus ewig (Matthäus 25,41 u. a.). Unser Gott aber will, dass alle Menschen gerettet werden und alle zur Erkenntnis der Wahrheit kommen (1. Timotheus 2,4). Deshalb hat Jesus mit der Voranmeldung seines Kommens nochmals versucht, die Gleichgültigen und Eingeschlafenen zu wecken, damit sie nicht in das ewige Verderben fallen (Epheser 5,14).