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Commentaries
German
Offenbarung
  
Das vierte Siegel: Der Reiter auf dem fahlen Pferd (Offenbarung 6,7-8)
6,7Und als es das vierte Siegel auftat, hörte ich die Stimme der vierten Gestalt sagen: Komm!6,8Und ich sah, und siehe, ein fahles Pferd. Und der darauf saß, dessen Name war: Der Tod, und die Hölle folgte ihm nach. Und ihnen wurde Macht gegeben über den vierten Teil der Erde, zu töten mit Schwert und Hunger und Pest und durch die wilden Tiere auf Erden.


Wer diese Verse bewußt liest und sich die kommenden Katastrophen real vorstellt, erschrickt in der Tiefe seiner Existenz. Das Leiden, die Verzweiflung und das Sterben eines Viertels der Menschheit, das ist unvorstellbar! Da wird eine Umschichtung aller Werte erfolgen, Mächte werden verschwinden und ganze Währungen werden wertlos werden.
Der Offenbarungsengel vermittelte Johannes jedoch einen Trost: er führte dieses gräßliche Geschehen auf das Geheiß des Lammes Gottes zurück. Keine kommende Entwicklung ist ein Zufall, noch ein Alleingang Satans. Jedes Ereignis muss zuvor am Lamm Gottes vorbei. Er versichert den Seinen: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein! (Jes. 43,1). Das Lamm Gottes regiert mit Vollmacht. Seine Treue hat kein Ende.

Der Name des vierten Reiters wird als einziger von allen Vieren genannt. Er ist der Tod persönlich. Er erscheint nicht als romantisches Gruselgespenst, sondern mit aller Gewalt. Er rückt mit seinem gesamten Gefolge an. Er empfängt vom Lamm Gottes das Recht, eine große Ernte einzufahren. Er soll schlagen, vernichten und einsacken - welche der Herr ihm erlaubt. Auch der Tod muss dem Lamm gehorchen. Jesus besitzt die Schlüssel zur Hölle und zum Tod. Er ist der Erste und der Letzte. Er war tot, und siehe, er ist lebendig (Offb. 1,17-18).
Wer auf den schaut, der Sieger über den Tod blieb, der wird getrost. Das Lamm Gottes hat sein eigenes Leben in seine Nachfolger gesenkt. Wer an ihn glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt. Und wer in Jesu Geist lebt und im Glauben an ihm hängt, wird nimmermehr sterben (Joh. 11,25-26). Glaubst du das?

Weshalb erlaubt das Lamm Gottes solch eine umfassende Vernichtung?
Wir sollten nicht vergessen, dass es nicht das Lamm ist, das die Katastrophen verursacht, sendet oder durchführt. Vielmehr haben Unglaube sowie die Ablehnung des Lammes und seiner vollendeten Versöhnung ein solches Übermaß an Widerstand, Haß und Blasphemie erreicht, dass Jesus nicht mehr alle schützen und retten kann. Er muss zulassen, dass Menschen sich gegenseitig zerstören und die Frucht ihrer Gelüste ernten (Röm. 1,18-32).
Der Haß der Fundamentalisten in verschiedenen Religionen gegen den gekreuzigten Gottessohn wächst. Auch der Kommunismus kämpft gegen Gott und seinen Gesalbten. Der Geist des Aufruhrs in Rußland und in China ist noch nicht gestorben (Ps. 2,1-3).
Doch nicht allein der Unglaube und die Verwerfung des Lammes durch die Völker, Religionen und Israel schreien zum Himmel. Der Egoismus der Wohlhaben-den treibt ebenfalls brutale Blüten. Reiche Völker gewähren gnädig und mit guten Worten Darlehen als Almosen für die Armen, nützen aber gleichzeitig die Rohstoffvorkommen der Dritten Welt skrupellos aus. Reiche Urlauber legen sich unbekleidet an die Meeresstrände der Muslime, der Hindus und der Buddhisten und wundern sich, wenn die Angehörigen dieser Religionen vor ihnen ausspucken. Filme Hollywoods wer-den in Serien an Fernsehgesellschaften in aller Welt verliehen, so dass liederliche Filme mit abstoßenden Kuß- und Schußszenen in Wohnzimmern überall über die Mattscheibe flimmern.
Wo aber liest man noch in der Zeitung etwas über den Zorn Gottes oder über die durch sein Lamm vollendete Versöhnung? „Eine gute Nachricht ist eine schlechte Nachricht“, sagte ein Reporter, „die verkauft sich nicht!“ Unsere Gesellschaft ist durch unzählige Werbespots und Plakate hohl, oberflächlich und sexorientiert geworden. Die Gleichgültigkeit der Abgestumpften vor dem Fließband, die Nervosität der Pendler, die angestaute Wut in einem kilometerlangen Stau auf der Autobahn führen nun nicht zur Buße und nicht zum Glauben.

Vielleicht hängt das unvorstellbar große Gericht mit dem Tod eines Viertels der Menschheit mit den dämonischen Sünden vor der Zeit der Sintflut zusammen, als Geister unter dem Himmel mit Menschen eins wurden (1. Mose 6,1-6). Das Leben in dieser Welt ist nicht so hohl, wie es bisweilen scheinen mag - so wenig es Luftlöcher in der Atmosphäre gibt, sondern nur Auf- und Abbewegungen der Luftströmungen - genauso wenig gibt es Menschen ohne Kontakt zu Gott oder zu Geistern. Luther soll gesagt haben: „Der Mensch gleicht einem Esel. Er wird entweder von Gott oder von Satan geritten. Einen Reiter aber hat er immer auf seinem Rücken.“
Vielleicht hat der Reiter auf dem weißen Pferd durch seinen antichristlichen Geist, der in Kulturen, Weltanschauungen und Staaten wirkt, so viele Menschen mit seinen Ideen, Kräften und Programmen vergiftet, dass es schließlich zu einer kollektiven Verführung kommt: Die Menschen glauben, sie seien gut, intelligent und fähig, die Welt zu erlösen. Wo aber Einzelne oder Gruppen solcherart Gott und dem Lamm die Tür weisen, drängen antigöttliche Geister zur Hintertür herein. Der Zorn Gottes über die kollektive Besessenheit der Massen und ihrer Verführer ist größer, als wir wissen. Wer nicht wie das Lamm allezeit den Vater heiligt und verherrlicht, sondern Menschen, Parteien oder Geistern vertraut oder die Macht des Mammons anbetet, der wird zum Feind Gottes, für den gilt: „Gottes Mühlen mahlen langsam, mahlen aber trefflich fein; was mit Langmut er versäumet, holt mit Schärf er wieder ein!“

Jesus läßt durch den vierten Thronwächter dem Tod befehlen, eine dämonisierte Gesellschaft heimzusuchen, damit durch die unvorstellbar große Katastro-phe der Tötung eines Viertels der Menschheit die Übriggebliebenen zur Besinnung kommen, umdenken, vor Gott und seinem Lamm niederfallen und sich in das Bild des Lammes verändern lassen. Das große Gericht ist noch kein Vernichtungsgericht, sondern läßt Raum zur Buße und zum Glauben. Wer aber hört die Stimme Gottes in seinen Gerichten? Wer kehrt um und tut lebensverändernde Buße?
Der Engel des Herrn offenbarte Johannes, dass das massenhafte Sterben und Morden durch vier verschiedene Geißeln Gottes (Kriege, Hunger, Pest und wilde Tiere) über die Menschheit kommen werde, so wie er es zuvor schon dem Propheten Hesekiel mit erschreckender Klarheit offenbart hatte (Hes. 6,11-13; 7,14-15; 33,27).

Der Krieg ist nicht nur das letzte Mittel der Politik, er bedeutet gleichzeitig ein Gericht Gottes. Kriege zerstören nicht nur Häuser, Landstriche und Kulturen, sondern vor allem den Charakter der Kämpfenden. Es ist nicht einfach, andere Menschen zu töten! Mit der Existenz der ABC-Waffen aber ist heute eine globale Zerstörung und Vernichtung denkbar geworden. Die Atombombe in Hiroschima läutete 1945 eine Revolu-tion ein, deren Resultate noch unabsehbar sind. Weiterentwickelte Wasserstoff-, Neutronen- und Kobaltbomben haben ein Zerstörungspotential in die Hände der Menschen gelegt, das nicht nur ein Viertel der Menschheit, sondern ihre Gesamtheit samt allen Pflanzen und Tieren unserer Erde mehrere Male auslöschen könnte. Wir stehen mitten im Zeitalter der Apokalypse.

Im Ersten Weltkrieg wurden Gasgranaten massenhaft eingesetzt. Ihre Auswirkungen hinterließen einen tiefen Schock bei den technisierten Mächten, so dass im Zweiten Weltkrieg alle davor zurückschreckten, die ekelhafte Waffe schleichender Giftgase einzu-setzen. Jamal Abd al-Nasser aber ließ im Nordjemen Gaswaffen einsetzen. Desgleichen verwendete Saddam Hussein sie gegen die vordringenden Armeen des Iran und gegen die aufständischen Kurden. Obwohl er damit Chomeini in die Knie zwang, wagte Saddam es nicht, die von ihm erprobten Gasgranaten auch wäh-rend der Operation „Wüstensturm“ 1991 gegen die USA und Israel einzusetzen. Die Inspekteure der UN suchten seither vergeblich nach seinen unterirdischen Fabriken und Depots. Auch in Libyen trug der Einsatz amerikanischer Raketen wenig dazu bei, die unterirdische Produktion von Giftgas zu stoppen oder gar auszulöschen. Die machtbesessenen arabischen Diktatoren lächeln und warten ab.

Im Zweiten Weltkrieg haben alliierte Fachleute auf einer einsamen Insel Schottlands biologische Waffen entwickelt, die mit Hilfe todbringender Bakterien industrielle Ballungsräume wie das Ruhrgebiet, das Rhein-Main-Dreieck oder den Großraum Stuttgart mit einem Leichentuch bedecken sollten. Diese biologi-schen Waffen, die aus Flugzeugen in sich öffnenden Kanistern abgeworfen werden sollten, kamen nicht zum Einsatz. Die UdSSR hatte ebenfalls einen großen Vorrat bakteriologischer Waffen produziert, deren mangelhafte Handhabung und Lagerung weite Landstriche in Zentralasien entvölkerte.
Es ist makaber, mit welcher Gleichgültigkeit und Abgestumpftheit heute über die Möglichkeit eines Genozids, die Eliminierung ganzer Völker, gesprochen wird. Hitler mit seinen unmenschlichen Verbrechen an den Juden war nur der Auftakt zu kommenden größeren Katastrophen.

Wer Flüchtlingsströme stumm in die Hoffnungslosigkeit ziehen sieht oder in ein Dürregebiet fliegt, wo Menschen Gräser sammeln oder Rinde von den Bäumen schälen, um etwas Nahrung zu finden, der ahnt was eine Hungerkatastrophe heißt. Wo Heu-schreckenschwärme einfallen und alles Grün wie eine lebendige Walze auffressen, bleibt so gut wie nichts mehr zum Essen übrig. Wo Parteifunktionäre ent-sprechend ihrer Ideologien alle Eigeninitiativen ersticken, beginnen selbst fruchtbare Länder zu darben.
Gleichzeitig aber gibt es in Kanada und in den USA eine Überproduktion an Weizen. In einigen EU-Ländern werden Äpfel, Orangen und Tomaten massenhaft vernichtet, um die Preise zu halten. Butterberge und Milchseen werden gezielt abgebaut, und ihre Produktion gedrosselt. In Australien wurden 1990 etwa zwei Millionen Schafe (!) in ausgehobene Massengruben getrieben und im Auftrag der Regierung mit Maschinengewehrsalven nieder-gemäht, weil ihre Futter- und Verschiffungskosten teurer als der Verkaufserlös waren. Da stimmt doch etwas nicht mehr! Auf der einen Seite regieren der Hunger und die Unterernährung, auf der anderen Seite der Überfluß. Leider sind jedoch nur wenige zum Opfer und zum Dienen bereit. Nicht nur in Gott, auch in Menschen kann da der Zorn zu kochen beginnen.

Dem Problem des Hungers liegt vielerorts ein ungebremstes Bevölkerungswachstum zugrunde. Wissenschaftler sprechen von einem Knick in der Bevölkerungskurve der Länder Afrikas und Asiens zwischen den Jahren 1940 und 1970. Vor dieser Zeit verlief das Wachstum der meisten Völker gleichmäßig und überschaubar. Mit der Verbreitung der Hygiene, Arztkunst und Medikamente aber sank die Sterberate auch in den Entwicklungsländern, während die Geburtenrate sprunghaft anstieg. Das statistische Jahrbuch für das Ausland (1995) vom statistischen Bundesamt in Wiesbaden belegt die Entwicklung. Einige Länder sollen als Beispiele für die Gesamtsituation dienen.
Das von der UN errechnete Wachstum einiger Staaten, unter Zugrundelegung einer mittleren Wachstumsrate, zeigt sich folgendermaßen:

Alle Zahlenangaben in Millionen

Die Bevölkerungszahlen in den Industrieländern Europas jedoch stagnieren oder fallen:

Auch die Bevölkerung anderer westeuropäischer Länder wie Frankreich oder Italien nimmt im Sog des Überflusses ihrer Wohlstandsgesellschaften ab.
Alle Zahlenangaben in Millionen

Falls Jesus nicht vorher wiederkommt und keine gravierenden Katastrophen eintreten, gelten folgende Prognosen der Vereinten Nationen für das Jahr 2050 für die 20 bevölkerungsreichsten Staaten der Erde (Zahlenangaben in Millionen):

Wer soll diese Völker ernähren? Wasser, Land und Rohstoffe sind weltweit begrenzt. Da ist der Hunger vorprogrammiert. Eine Völkerwanderung ist zu erwarten. In 50 Jahren wird voraussichtlich kein einziger Staat Europas bevölkerungsmäßig noch zu den 20 stärksten Ländern der Erde zählen.
Das Sterben der Hungernden in den Ländern der Dritten Welt hat erschreckende Ausmaße angenommen. Millionen von Kindern und Erwachsenen sterben jährlich an den Folgen von Unterernährung. Hunger tut weh! Jeder einzelne Mensch, der hungert, stellt eine Anklage an die Menschheit dar.
Viele schreien in ihrem Untergang nach dem weißen Reiter. Nur wenige heben ihre Augen auf zum Lamm im Thron Gottes.

Im Mittelalter wütete in Europa die Pest von 1347-1351 n. Chr.. Die meisten Menschen schrieben die Schuld daran dem Teufel und den Juden zu. Eine Welle des Mordens an den Juden lief durch alle Städte Deutschlands außer Regensburg und Wien. 60 große und 150 kleine jüdische Gemeinden wurden ausge-rottet, 350 jüdische Gemeinden wurden schwer geschädigt. Panikartig flohen die Juden in den Schutz der Adligen oder nach Osteuropa. Obwohl Papst Clemens VI. offiziell gegen die haltlosen Anschuldi-gungen Einspruch erhob, wurde damals über ein Viertel (!) der Juden in Europa getötet oder verjagt. Die Vertriebenen in den Ländern Osteuropas nannten sich die Aschkenasim (die Deutschen10).
Die Pest flackerte bis in die Zeit der Reformation hinein mehrere Male wieder auf und entvölkerte ganze Landstriche Europas.
Heute scheint diese Seuche ausgerottet oder erloschen zu sein. Die Möglichkeit des Wiederaufflammens der Pest besteht aber vor allem dort, wo Ratten ungestört im Untergrund leben. In Nordindien kam es zu einem kurzen Wiederausbruch, so dass alle Luftfahrtgesellschaften ihre Flüge dorthin sofort einstellten. Mancher Hindu tötet keine Ratte, weil er befürchtet, dass vielleicht die Seele seiner Großmutter in ihr lebe.

Weltweit gibt es viele Krankheiten, die trotz verheerender Wirkung keine Schlagzeilen machen.
Blinde oder Sehbehinderte gibt es überall, allein in Indien weit über 10 Millionen, in China 8 Millionen, in Pakistan eine Million, in Nigeria 500.000, im Sudan 300.000. Sie leben zumeist in ständiger Nacht - die jedoch durch das Evangelium erhellt werden kann.
Der Aussatz (Lepra) ist weiter verbreitet, als wir wissen. In Indien gibt es 4 Millionen Aussätzige, in China 3 Millionen, in Nigeria 900.000, in Bangladesch 500.000, im Sudan 100.000. Sie vegetieren dahin, gefürchtet und abgeschieden von der Gesellschaft, obwohl die Krankheit heilbar oder zumindest kontrollierbar ist.
Geistesgestörte leben 9 Millionen in Indien, 5 Millionen in China. 800.000 in Indonesien, 500.000 in Pakistan, 450.000 in Bangladesch, 450.000 in Nigeria, 300.000 in der Türkei, 200.000 im Iran.
Aids breitet sich noch immer aus und wird als Geißel der Menschheit überall gefürchtet. In Kenia wurden ganze Dörfer entvölkert, weil die meisten Erwachsenen an Aids gestorben sind. Ihre hinterlassenen Waisen tragen den Virus der Krankheit bereits in sich.
Neuerdings treibt die Tuberkulose wieder eine wachsende Zahl Unterernährter dem Tod in die Arme. An Tuberkulose sterben mehr Menschen als an Aids!
Herzinfarkte und Krebs sind altbekannte Krankheiten. Durch die Herstellung raffinierter Kohlenhydrate forderten sie jedoch in den letzten 100 Jahren sprunghaft mehr Opfer. Radio BBC warnte vor „drei modernen Giften“: dem weißen Zucker, dem Weißmehl und dem weißen Reis. Bei ihrer Konservierung wurden diesen Lebensmitteln die Vitamin-B-Komplexe entzogen und in Melasse oder Spreu zur Tierfütterung weiterverwertet.
Auch süße Säfte, allen voran die Colagetränke, im Übermaß getrunken, sind Wegbereiter des Todes, mehr noch als Alkohol und Kaffee. Vielleicht sollten wir die Speisegesetze des Alten Testaments aufmerksamer lesen, nicht um gerecht zu werden, denn unsere Gerechtigkeit ist am Kreuz vollendet worden, sondern um unsere Gesundheit zu erhalten.

Wir wissen nicht, ob der Engel des Herrn Johannes, den Seher, mit diesen Worten auf die Bestien hinwies, die treue Zeugen Jesu Christi in den Arenen der Römer zerfleischten, weil sie sich weigerten, die regierenden Cäsaren als Götter anzubeten.
Vielleicht zeigt der Hinweis auf wilde Tiere auch die Rückkehr von Wölfen und Großkatzen in Gebiete an, die durch Kriege, Hunger und Seuchen entvölkert wurden.
Möglicherweise können wir unter den wilden Tieren auch die Anopheles-Mücke nennen, die die Maleria überträgt und seit einigen Jahren gegen zahlreiche Impfstoffe immun geworden ist. Sie hat sich in den Ländern am Äquator neu ausgebreitet. Befreite Sklaven, die aus den USA in die Heimat ihrer Väter nach Liberia zurückkehrten, brachten zur Ehre dieser Mücke als „der Mörderin des weißen Mannes“ eine Briefmarke heraus!
Obwohl wilde Tiere dem Menschen gräßliches Leid zufügen können, handelt zuweilen die Bestie Mensch an ihresgleichen noch schrecklicher. Immer wieder verlieren Menschen in einer Massenhysterie, in Kriegen oder bei Terroreinsätzen jedes Mitgefühl und lechzen nach Blut. Die Französische Revolution, die Gaskammern Adolf Hitlers, der Einsatz der roten Garden in China, Pol Pot in Kambodscha oder die islamischen Fundamentalisten in Ägypten und Algerien verübten unbeschreibliche Greuel. Das Potential an Haß zwischen Israel und den Arabern ist noch nicht erschöpft und wartet auf seine Stunde. Das Gemetzel zwischen Hutus und Tutsis, die Bürgerkriege im Sudan und im Libanon zeigen, dass in jedem Menschen eine Bestie schlummert, die losgelassen schlimmer wütet, als Tiere es tun, die meist nur um ihres Hungers willen jagen, sich aber nicht sinnlos rächen.
Muhammad hat den uneingeschränkten Krieg gegen alle Ungläubigen erklärt, sie verflucht und den Muslimen im Namen Allahs befohlen, sie zu töten, wo immer man ihrer habhaft werden könne. Juden und Christen sollen bedingungslos unterworfen und zu einem Nebendasein gezwungen werden, weil sie Muhammad nicht als Propheten anerkennen können (Suren 2,191-193; 8,39; 9,4,29-20).
Religionskriege wühlen tiefe Schichten im Unter-bewußtsein eines Menschen auf und verführen zu kaltblütigem Morden und brutalen Exzessen bei gleichzeitig guten Gewissen.
Jesaja schrieb deshalb seinen Lesern zu Recht dreimal: Die Gottlosen, spricht der Herr, haben keinen Frieden (Jes. 48,22; 57,21; 59,8).
Das Lamm Gottes aber hat befohlen: Liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen und bittet für die, die euch beleidigen und verfolgen, auf dass ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel (Mt. 5,44-45).
Wenn die Menschheit die Lehre Christi, sein Versöhnungsrecht und die Kraft seines Heiligen Geistes angenommen hätte, gäbe es keine Kriege und Zorngerichte Gottes mehr. Dann fände der Reiter auf dem weißen Pferd mit seinem Gefolge keinen Eingang bei den Völkern. Doch nur einzelne lassen sich von Jesus herausrufen und folgen dem Lamm mit Willen nach. Die Masse der Menschen verhärtet sich gegen ihren Retter und wird von ihm dahingegeben, sich gegenseitig zu zerstören (Röm. 1,18-32). Trotz zunehmender Strafen Gottes wollen die Wolfsnaturen keine Lämmer werden.