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Commentaries
German
Offenbarung
  
Der feuerrote Drache erscheint persönlich (Offenbarung 12, 3-4)
3Und es erschien ein anderes Zeichen am Himmel und siehe, ein großer, roter Drache, der hatte sieben Häupter und zehn Hörner und auf seinen Häuptern sieben Kronen,4und sein Schwanz fegte den dritten Teil der Sterne des Himmels hinweg und warf sie auf die Erde. Und der Drache trat vor die Frau die gebären sollte, damit er, wenn sie geboren hätte, ihr Kind frässe.


Mit schreckgeweiteten Augen des Entsetzens sah Johannes am Himmel plötzlich ein neues Bild auftauchen, einen mächtigen feuerroten Drachen mit sieben redenden Köpfen und einem mächtigen Schwanz. Der Seher stammelte: Siehe! Siehe! er kommt persönlich, der Feind Gottes, der Böse, in seiner Urgestalt!
Er musste erscheinen, weil der einzige, der ihn völlig bezwingen konnte, der Sohn Gottes aus der Heilsgemeinde des Alten Testamentes geboren werden sollte. Der Mörder von Anfang an wollte den Gottmenschen ausrotten, vernichten und ihn in der ersten Sekunde seines irdischen Lebens auffressen. Er nahm keine Rücksicht auf die gebärende Mutter. Sie kümmerte ihn zunächst nicht weiter. Sie erschien ihm ungefährlich, versuchlich und schuldig. Sie allein würde er jederzeit schnell überwinden. Aber ihr geistgezeugter Sohn bedeutete die höchste Alarmstufe für den Feind Gottes. In dem Kind wohnt die Fülle der ganzen Gottheit leibhaftig. So plante der feuerrote Drache eiskalt und brutal den Mord an dem Neugeborenen. Um ihn zu fressen war er erschienen. Er wollte ihn mit seinen Zähnen zermalmen und ihn in sich verdauen. Normalerweise blieb der Böse verborgen, aber um des Todes seines Herausforderers willen erschien er persönlich.
Seine Farbe war feuerrot. Auch der liebende heilige Gott erschien im tiefen Rot des Karneols und in einem durchsichtigen Weiß des Kristalls, umgeben von einem Energiegürtel in der Farbe des Smaragds (Offb. 4, 3). Unser Gott erscheint als heilige Liebe in einer umfassenden Allmacht, während der Drache flammenrot im Zeichen der Wut, des Grimmes und des Hasses erschien. Das reine Weiß der Heiligkeit fehlt in seiner Erscheinung ganz. Er glich dem vernichtenden Feuer aus dem er stammt. Wir wollen nicht die Tiefen Satans erkennen, wie die Spiritistin in Thyatira (Offb. 2, 18-29), sondern sollen erkennen, dass der Urmörder den Fürsten des Lebens vernichten wollte.
Seltsamerweise tragen Kardinäle, Bischöfe und andere Würdenträger verschiedener Kirchen häufig scharlachrote Amtsroben. Ob sie damit ihre Überkleidung mit der heiligen Liebe Gottes des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes bezeugen wollen, oder sich unbewusst die Farbe Satans anlegen? Luther soll den Teufel einen Affen Gottes genannt haben. Seine feuerrote Erscheinung hat jedoch nichts mit dem blutroten Leuchten der Liebe Gottes in kristallenem Weiß zu tun. Das Rot des Bösen ist das Gegenteil der hoheitsvollen Liebe dessen, der auf dem Thron sitzt. Der Mensch wurde nach dem Bild Gottes geschaffen und soll seine Tugenden widerspiegeln und nicht dem zornroten Drachen gleichen.
In China wird der Drache tausendfach abgebildet und als Symbol für Kraft, Glück, Erfolg und Frieden angesehen. Der chinesische Drache wird hoch verehrt und an Festtagen in vielen Formen dargestellt. Zahlreiche Chinesen leben bewusst „im Drachen”. Die dominierende Farbe ihrer Kultur ist längst nicht mehr Gelb, sondern Rot. Beim Rot der Straßenampeln müssen die Autos in China anfahren, bei Grün aber stehen bleiben, da Rot die Farbe der Zukunft und des Fortschritts sei. Ein Fünftel der Menschheit sind heute Chinesen. Gott sei Dank leben unter ihnen 60 Millionen Christen, was etwa fünf Prozent der Bevölkerung ausmacht. Der rote Drache verfolgt sie wo immer er kann !
Der Mörder von Anfang inspiriert schwangere Frauen und Mädchen in unserer Zeit in allen Ländern der Erde unerwünschte Embryos im Mutterleib abzutöten, zu zerschneiden oder anderweitig zu vernichten. Er inspirierte mit der Abtreibung den größten Massenmord aller Zeiten. Die Kinder des Unglaubens atmen seinen mörderischen Geist ein und tun was er ihnen sagt. Wir sind ein Geschlecht von Mördern geworden!
Das furchterregende Monster am Himmel hatte sieben Köpfe. Die sieben Mäuler dieses Nimmersatts können viele Seelen verschlingen, die vierzehn Augen viel sehen und seine Ohren viel hören. Er ist der Fürst dieser Welt (Joh. 12, 31; 14, 30; 16, 11), der die verschiedensten Begabungen in seinem destruktiven Geist vereint. Staatsmänner und Religionsführer, Dichter und Denker, Wirtschaftsbosse und Arbeiterführer, Zauberer und Lügner, Strategen und Spione, Terroristen und Friedensfreunde mit ihren vielseitigen Begabungen arbeiten bei ihm in Politik und Religion, in Kultur und Zeitgeist mit. Sein Reich umfasst Scheindemokratien und brutale Diktatoren, altertümliche Königreiche und selbstbewusste Stammesverbände. Er spielt alle gegen alle aus und hält sie doch fest an der Kandare. Sieben verschiedene Köpfe wachsen aus seinem machthungrigen Leib heraus. Die Zahl sieben bedeutet die Vollzahl aller Ideen und Mächte. Das Lamm Gottes aber hat nur einen Kopf und einen Sinn, erfüllt mit Liebe und Wahrheit.
Zehn Hörner besitzt dieser Drache als Zeichen seiner Kraft und Macht. Ob jedes Haupt nur ein Horn, kein Horn oder zwei Hörner besitzt, wird hier nicht gesagt. Zehn Hörner bedeuten die Totalität der irdischen politischen Macht (Dan. 7, 7 und 20-25; Offb. 13, 1; 17, 3 und 7). Dabei realisiert sich die Macht Satans in List und Gewalt so wie der Qur‘an von Allah selber sagt: Er sei der Listigste von allen! (3, 54; 8, 30; 4, 142; 59, 23). Diese koranische Aussage wird von den meisten Übersetzern und Kommentatoren in „Strategen und Planer oder in Ränkeschmied” umgedeutet. Diese Worte stehen aber trotzdem im arabischen Qur‘an geschrieben.
Satan vereint und regiert zehn anerschaffene Mächte, die er mit seinem aufrührerischen Ungeist erfüllt und beherrscht. Das Lamm Gottes besitzt jedoch sieben Hörner als Zeichen einer sanftmütigen Vollmacht im Himmel und auf Erden.
Der feuerrote Drache hat sich sieben Kronen auf seine sieben Häupter gesetzt, so als ob er im Himmel und auf Erden absolut herrsche. Vielleicht deuten die sieben Diademe auf sieben Fürsten, die ihm ihre Macht zur Verfügung stellen und eines Sinnes mit ihm sind. Alle irdische Würde, Ehre, Macht, Kraft und immanente Pracht sind in ihm vereint. Er bot Jesus frech alle Reiche der Welt an, falls er vor ihm niederfalle und ihn anbete (Mt. 4, 8-11).
Der König von Thailand hat über seinem Thron sieben Kronen, der Größe nach geordnet, wie eine Pyramide aufgehängt, zum Zeichen, dass alle Landesfürsten ihm ihre Kronen übergaben und er als Gott-König über sie herrsche.
Die sieben Köpfe, die zehn Hörner und die sieben Diademe erläutern den Anspruch Satans auf die Weltherrschaft. Paulus nennt ihn den Gott dieser Welt, der die Augen der Ungläubigen verblendet hat, dass sie nicht sehen, das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit Christi, welcher ist das Ebenbild Gottes (2. Kor. 4, 4).
Wer die Erscheinung Satans in der Offenbarung bedenkt, sollte den roten Drachen nicht mit den zwei Tieren (Offb. 13, 1-18) verwechseln, die ihm ähnlich sind. Sie stammen zwar von ihm ab, haben aber andere Aufgaben. Satan ist nicht der letzte Herausforderer Christi, sondern der Antichrist. Satan kämpft gegen Gott selbst. Er stellt die Gerechtigkeit des Vaters in Frage, weil er Sünder gerecht spricht (Röm. 1, 17; 3, 23-25 u.a.), weil er das auserwählte Volk Israel verwirft und weil er sterbliche Geschaffene mit dem ewigen Leben begabt. Der Kampf um die Macht und die Herrlichkeit ist im Grund genommen ein Streit um die Heiligkeit der Liebe Gottes und greift tief in das Wesen des Himmels hinein. Einer der Orte wo Satan immer wieder wirkte war deshalb der Himmel (Hiob 1, 6 und 9; Kap. 2, 2-7; 1. Chr. 21, 1; Zach. 3, 1; Lk. 10, 17-20; Joh. 12, 31; Offb. 12, 7-11).

Wie intensiv der Kampf zwischen Gott und Satan tobt, erkennen wir an dem Nebensatz, dass der feuerrote Drache mit seinem Schwanz ein Drittel aller Sterne des Himmels von ihrem Schöpfer wegfegt und auf die Erde wirdt. Falls mit den Sternen Engel bezeichnet werden, so wäre der Einfluss Satans in der Ewigkeit katastrophal. Er hätte mit seinem Hochmut, seiner Machtverblendung und seinem Misstrauen viele Diener Gottes in Teufelsengel verwandelt.
Sollten die Sterne jedoch Gemeindeleiter, Bibelschullehrer oder andere Verantwortliche in den Gemeinden bedeuten (Offb. 1, 20), können wir nur niederknien und beten: Führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen (Mt. 6, 13). Wir sollten uns nicht selbstsicher mit Satan beschäftigen, um ihn zu verstehen, sondern uns selbst und unser Haus ständig unter die Besprengung des Blutes Christi stellen, damit der böse Feind keine Macht an uns finde. Wenn der Text bedeutet, dass ein Drittel aller Theologen, Amtsträger und Bischöfe Nachfolger Satans geworden sind, wäre zu fragen, wie ist so etwas möglich geworden? Wer die Methoden Satans in der Bibel studiert, findet deutliche Antworten auf diese Frage:
Der Versucher erschütterte das Vertrauen der Eva in die Liebe Gottes und weckte in ihr den geilen Hochmut groß und allwissend wie Gott zu werden! Sie wollte Gott und Satan, dem Guten und dem Bösen, gleichzeitig anhangen.
Was aber war die Konsequenz aus ihrem egozentrischen Begehren? Sie erkannte nicht mehr, dass sie bereits nach Gottes Bild geschaffen war und er ihr das Essen der Frucht vom Baum der Erkenntnis „des Guten und des Bösen” nur deshalb verboten hatte, damit sie nicht böse wie Satan werde.
Der Verführer kam auch persönlich zu Jesus und bekannte heuchlerisch seine Gottessohnschaft, machte jedoch eine Frage daraus. Die Infragestellung biblischer Wahrheiten ist eines der Einfallstore für dämonische Zweifel, Selbsterlösungsversuche, Stolz und Gier nach Macht. Jesus ließ sich nicht von seinem Weg zum Kreuz durch Selbstmitleid oder Eigenleistung abziehen, auch nicht als der Sprecher seiner Jünger ihn dazu aufforderte. Jesus erkannte jedes Mal die versuchliche Stimme Satans und stellte ihr das göttliche Prinzip: „Es steht geschrieben!” Oder „Gehe hinter mich Satan!” entgegen.
Heute fallen viele Diener Christi in Sünde, Unglauben und Unehre, weil sie sich einem unbiblischen Sex, dem Vertrauen auf Geld und dem stolzen Hochmut öffnen. Sie haben nicht das ABC der Nachfolge Christi eingeübt:
Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.
Wer diesen Ratschlag Jesu umgeht, versteht auch seine Auslegung dazu nicht:
Wer sein Leben erhalten will, der wird es verlieren. Wer es aber verliert um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der wird’s finden! (Mt. 16, 24-26; Mark. 8, 34-91; Lk. 9, 23-27).
Diener Christi müssen sich tief beugen und keine Ehre von Menschen annehmen, außer ihrer Rechtfertigung durch den Gekreuzigten. Er ist unser einziger Ruhm (1. Kor. 1, 31; 2. Kor. 10, 17). Wer seine eigene Ehre schaufelt, verliert seinen Glauben (Joh. 5, 44; Kap. 12, 42-43; 1. Thess. 1, 6-7).
Der Rationalismus in Europa stellt eine intelligente List Satans dar, mit der er manchen Theologen in die Hölle stolpern lässt. Sie meinen klug genug zu sein, Gottes Wort zu analysieren, zu kritisieren und durch menschliche Gedanken zu ersetzen! Wie sind sie doch naiv geworden!
Der Humanismus ist ein tödliches Virus, das viele Menschen immun macht Buße zu tun. Kein Mensch ist gut und kann durch vermehrte Bildung sich höher entwickeln. Der Mensch ist böse von Jugend auf und erhält allein durch Christi Blut und Gerechtigkeit das Vorrecht zur Erneuerung durch den Heiligen Geist.
Der Synkretismus ist ein lähmendes Virus, das international denkende Christen geistlich einlullt. Christus predigte uns Liebe zum Freund und zum Feind. Er lehrte keine multikulturelle Gesellschaft, sondern brachte das Reich Gottes, das alle anderen Kulturen zerschlägt und überwindet (Dan. 2, 44; 7, 14, 27; Offb. 11, 15 u.a.). Wir müssen um die Gabe der Geisterunterscheidung bitten, damit wir offene Augen für Gottes Wort und für lauernde Verführungen Satans bekommen. Keiner von uns ist in der Lage von sich aus dem Vater der Lüge zu widerstehen. Es sei denn, er bleibe „in Christus” unserem Schutzraum und er in uns. „Er leitet uns auf rechter Straße um seines Namens willen” (Psalm 23).
Der Teufelsdrache in der Vision des Johannes, stand vor der sich in Schmerzen windenden Gebärerin, um ihr neugeborenes Kind sofort zu verschlingen. Er wollte den Plan des Vaters zunichte machen, durch seinen Sohn die Welt von Satans Gewalt zu erlösen.