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Commentaries
German
Offenbarung
  
Der Drachensturz auf die Erde (Offbenbarung 12, 7-9)
7Und es entbrannte ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften gegen den Drachen. Und der Drache kämpfte und seine Engel,8Und sie siegten nicht, und ihre Stätte wurde nicht mehr gefunden im Himmel.9Und es wurde hinausgeworfen der große Drache, die alte Schlange, die da heißt: Teufel und Satan, der die ganze Welt verführt und er wurde auf die Erde geworfen und seine Engel wurden mit ihm dahingeworfen.


Nach der Himmelfahrt Christi und seiner Inthronisierung fand Satan kein Recht mehr im Himmel, die Gläubigen aus dem Alten und Neuen Bund zu verklagen. Das Lamm Gottes hatte sie mit Gott versöhnt, ihre Sünde gebüßt, ihre Strafe erlitten. Am Kreuz ist Satan rechtlich überwunden und besiegt worden.
Nach der siebten Posaune inspirierte das Lamm Gottes den Erzengel Michael zur Ehre des Vaters und des Sohnes, den Verführer und Vater der Lüge aus allen himmlischen Orten zu vertreiben. Satan hatte seinen Prozess mit seiner Anklage gegen die Geheiligten verloren. Michael wurde beauftragt, das Urteil durchzuführen und den Verführer der Verführten zu stürzen. Das Lamm Gottes hat sie alle gerechtfertigt. Der listige Ankläger, der die von ihm Verführten anschließend auch noch verklagte, hat seit dem Sühnetod Jesu kein Recht mehr zur Anklage.
Michael heißt: Wer ist wie Gott! Dieser Name bedeutet eine demütige Anerkennung der Allmacht des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. Um seiner Unterordnung und großen Demut willen konnte der Herr dem geschaffenen Erzengel viel Macht übertragen und ihm Engelheere unterstellen. Sein Name war bereits von dem Erzengel Gabriel genannt worden, der als Offenbarungsübermittler dem Propheten Daniel mitteilte, dass Michael ihm half die antigöttlichen Mächte in Persien zu überwinden (Dan. 10, 13). Michael gilt bei vielen Israeliten als der Schutzengel ihres Volkes, der für sie in der unsichtbaren Welt kämpft (Dan. 10, 21 und Kap. 12, 1). Paulus wusste um ein geistliches Ringen mit antichristlichen Mächten, die dem Namen Jesu weichen müssen (Röm. 8, 38-39; Eph. 6, 10-20).
Der umfassende und epochale Kampf im Himmel endete mit dem Sieg der gottergebenen Engelheere. Die von Satan zum Hochmut und zur Unabhängigkeit von Gott verführten Engel, wurden zusammen mit ihrem Verführer aus allen Orten des Himmels ausgestoßen. Endlich herrschte wieder eine gute Luft im Himmel, ohne Misstrauen, Stolz und Intrige. Um der Gerechtigkeit willen hatte Gott die Anklage Satans zugelassen, wie schon bei Hiob zu lesen ist (Hiob 1, 5-12; Kap. 2, 1-7; Offb. 12, 10). Um des Lammes willen war jedoch jede Anklage überflüssig und wertlos geworden, da die angeklagten Schuldigen durch den Fürtod Jesu völlig und ganz gerechtfertigt wurden. Es bestand weiterhin weder ein Bedarf noch eine Notwendigkeit für einen Ankläger. Unser Retter und unser Fürsprecher ist unser Herr und unser Richter.
In dem Kampf zwischen Michael und Luzifer wurde deutlich, dass der Teufel nicht in der Wahrheit bestehen kann. Dieser Kampf ist nicht nur ein Messen der physischen Kräfte, sondern auch eine Durchleuchtung der Wahrhaftigkeit. Deshalb schrieb Paulus zuvor an die Gläubigen in Ephesus, dass sie von der geistlichen Waffenrüstung Gottes als erstes die Wahrheit und dann die Gerechtigkeit anziehen sollten (Eph. 6, 11-14). Wir sollten alle Unwahrheiten, List, Hintenherumreden, Irreführen, weiße und schwarze Lügen meiden oder aber bekennen und durch und durch wahr werden, da alle Menschen von Natur aus Lügner sind (Psalm 116, 11, Röm. 3, 4). Der Geist der Wahrheit will uns in alle Wahrheit leiten (Joh. 15, 26; Kap. 16, 13-14). Der Streit zwischen Michael und dem Drachen war ein Kampf zwischen Himmel und Hölle, zwischen Liebe und Hass, zwischen Hoheit und Demut, zwischen Leben und Tod.
Die Offenbarung Christi nennt uns mehrere Namen Satans, die seine Eigenschaften im Licht der Bibel bloßlegen. Die Nennung seiner Namen enthält bereits seine Verurteilung. Der große Drache ist die alte Schlange, die schon Eva verführte. Teufel ist der griechische Name (Diabolos) für den hebräischen Namen Satan. Im Griechischen bedeutet Teufel auch der Durcheinanderbringer. Er ist der Verführer, der die ganze Welt verführt und sie böse machen will, so wie er selber der Böse ist. Er versucht die Menschen von Gott und seiner Liebe, Wahrheit und Reinheit abzuziehen, damit sie ihm in seiner verlogenen Freiheit und Sklaverei der Sünde nachfolgen. Er stachelt den puren Egoismus und die Wehleidigkeit an, während Jesus uns das freiwillige Dienen, Loben, Lieben und die Selbstverleugnung vorlebte. Satan hat ein Drittel aller Engel so nebenher mit seinem Schwanz aus ihrer Geborgenheit im Himmel herausgeschleudert. Mit den Worten seiner sieben Häupter redet er süß, einleuchtend und begeisternd, mit seinem Geist aber bindet er die Verführten an sich ohne Gnade. Ohne den Erlöser Jesus Christus, der das Lösegeld mit seinem Blut für uns bezahlt hat, gibt es keine Befreiung aus der Sklaverei Satans.
Seit seiner Ausstoßung aus dem Himmel bekam der Böse und alle seine Engel keinen Zutritt mehr zu den heiligen Orten. Er wurde ganz und für immer aus der Gegenwart Gottes vertrieben, wie Jesus prophezeite: Ich sah den Satan vom Himmel fallen wie einen Blitz (Lk. 10, 18). Jetzt wird der Fürst dieser Welt ausgetrieben (Joh. 12, 31). Das Gericht Gottes traf den Verführer und seine Nachfolger total (Joh. 16, 11). Michael und seine Engel führten den ersten Teil der Verurteilung Satans durch. Sie siegten! Die Wahrheit und die Liebe werden immer Recht behalten, selbst wenn sie lange Zeit unterdrückt werden.
Der überaus freundliche Verführer, der als empörter Ankläger auftrat und anschließend hämisch sich als Urteilsvollstrecker des himmlischen Gerichtes betätigte, ist endgültig hinausgeworfen, hinabgeworfen und auf die Erde geworfen worden. Dreimal lesen wir dieses endgültige Wort „geworfen” von der Ausführung des göttlichen Urteils.
Satan musste auf die Erde zurück, wo er alle Menschen verführt hatte (12, 9). Die Bibel redet von Lügenpropheten, Antichristen, falschen Brüdern, falschen Zeugen, Lehrern, die Lügen verbreiten und Lügenaposteln. In sie ist der Geist der Verführung eingesickert (1. Joh. 1, 8, Kap. 2, 26, Kap. 3, 7 u.a.), so dass sie ihre Anhänger willentlich verführen, damit diese wieder ihre Bekannten von Gott und seinem Lamm abhalten (2. Tim. 3, 13). Muhammad und Marx sind deutliche Beispiele für die Verführungsmacht einzelner Besessener. Jeder von ihnen hat ein Fünftel der Weltbevölkerung verführt. Aber auch Rousseau und Freud, alle Marienanbeter und Synkretisten sind dem Allerlistigsten zum Opfer gefallen. Heute wirken und inspirieren Teufelsengel unsere Medien, Schulen, Universitäten, Firmen, Parteien, Regierungen und Kirchen mehr als wir wissen und ahnen. Wohl denen, die die Empfehlung Christi ernst nehmen und „seine Werke und seine Worte festhalten” und bezeugen! Wer dies im Geist der Liebe Christi übt, empfängt Vollmacht, das Reich des Herrn auszubreiten. Der Kampf zwischen Gott und Satan hat sich vom Himmel auf unsere Erde verlagert. Wer im Evangelium lebt, lebt in der Wahrheit.