Skip to content

Commentaries
German
Offenbarung
  
6. Der Brief Jesu Christi an den Gemeindeleiter in Philadelphia (Offenbarung 3,7-13)
7Und dem Engel der Gemeinde in Philadelphia schreibe: Das sagt der Heilige, der Wahrhaftige, der da hat den Schlüssel Davids, der auftut, und niemand schließt zu, der zuschließt, und niemand tut auf:8Ich kenne deine Werke. Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan, und niemand kann sie zuschließen; denn du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort bewahrt und hast meinen Namen nicht verleugnet.9Siehe, ich werde schicken einige aus der Synagoge des Satans, die sagen, sie seien Juden, und sind’s nicht, sondern lügen; siehe, ich will sie dazu bringen, dass sie kommen sollen und zu deinen Füßen niederfallen und erkennen, dass ich dich geliebt habe.10Weil du mein Wort von der Geduld bewahrt hast, will auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die kommen wird über den ganzen Weltkreis, zu versuchen, die auf Erden wohnen.11Siehe, ich komme bald; halte, was du hast, dass niemand deine Krone nehme!12Wer überwindet, den will ich machen zum Pfeiler in dem Tempel meines Gottes, und er soll nicht mehr hinausgehen, und ich will auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen des neuen Jerusalem, der Stadt meines Gottes, die vom Himmel herniederkommt von meinem Gott, und meinen Namen, den neuen.13Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!

Nach so viel Versagen, Leid und geistlichem Tod war es für Jesus eine Freude, sich nochmals an eine kleine Gemeinde zu wenden, der er wie derjenigen in Smyrna keinen Tadel und Bußruf mitteilen mußte. Der Name dieser Stadt hieß Philadelphia. Sie lag im Verwaltungsbereich Lysiens. Der griechische Name dieser Stadt bedeutet „Bruderliebe“, nicht im Sinne von Eros oder Agape, sondern im Sinne von Sympathie, gegenseitiger Ehrerbietung und Freundlichkeit.
Die Synagoge der Juden in Philadelphia war aufgebracht und zutiefst empört, weil die christliche Gemeinde in der Stadt aus Juden und Heidenchristen bestand und in Anspruch nahm, die Fortsetzung der alttestamentlichen Heilsgeschichte zu sein.
In diese wachsende Spannung hinein offenbarte sich Jesus Christus mit einem schützenden Wort dem Gemeindeleiter und seiner Gemeinde.

Jesus stellt sich als der „Heilige“ und „Wahrhaftige“ vor und bezeugt damit, dass er der ist, den die Seraphim in Jesaja 6,3 mit den Worten anbeteten: „Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth, alle Lande sind seiner Ehre voll!“ Jesus ist der Sündlose, Lügenlose, Herrliche, der das göttliche Recht kennt und erfüllt. Der Kern seiner heiligen Herrlichkeit ist jedoch die göttliche Liebe. Deshalb hat er seine neue Weltordnung in einem einzigen Gebot zusammengefaßt, dass wir einander lieben sollen, so wie er uns geliebt hat (Joh. 13,34). Was aus dieser Lebenshaltung entsteht, heißt: Philadelphia, Bruderliebe!
Für die Griechisch-Gläubigen nannte sich Jesus den „Wahrhaftigen“. Nicht im Sinne des Wahrheitsbegriffes in einer platonischen Philosophie, vielmehr ist Jesus die Inkarnation und Personifizierung des göttlichen Rechts, der ewigen Wirklichkeit Gottes und seiner fehlerlosen Offenbarung. In ihm gibt es keine List und keinen Betrug wie in dem Listigsten von allen (Sure 3,54). Jesus ist deshalb der Maßstab des Seins. Er autorisierte mit seiner Selbstoffenbarung den Gemeindeleiter unter den erdrückenden Gegenbeweisen der jüdischen Gelehrten aufs neue und versicherte ihm, dass er mit seinem Glauben und seinem Zeugnis nicht irre, sondern richtig liege.
Jesus stellte sich als der Besitzer der Schlüssel Davids vor. Dieser Begriff steht in Jes. 22,20-22 und bezeugt, dass Eljakim, dem Sohn des Hilkija, die Schlüsselgewalt zu allen Türen des Königspalastes und zu allen Vorratsräumen in Jerusalem übergeben wurde. Außer ihm konnte auch in Notzeiten niemand eine Tür öffnen. Wenn er ein Tor verschloß, vermochte niemand mehr es zu öffnen. Er wurde der Vater der Bewohner Jerusalems und Judäas genannt.
Jesus hatte diesen Begriff im Blick auf seine eigene Schlüsselgewalt zuvor erweitert, indem er bezeugte, dass er die Schlüssel der Hölle und des Todes besitzt (Offb. 1,18). Schon zu seinen Lebzeiten hatte er Petrus, in der Form und Kraft seines Christuszeugnisses, die Schlüssel des Himmelreichs anvertraut (Mt. 16,19). Diese Schlüsselvollmacht hat Jesus außerdem zweimal (Mt. 18,18; Joh. 20,22-23) allen seinen Aposteln übertragen; sie gilt, solange die Jünger in der Leitung des Heiligen Geistes blieben.
Den judenchristlichen Gemeindegliedern in Philadelphia wurde mit diesem Selbstzeugnis Christi darüber hinaus deutlich gemacht, dass David im Heiligen Geist den Gläubigen aller Zeiten durch seine Lieder die Türe zum Lob Gottes, zur Buße und Beichte, zur Bitte um Hilfe und zur Erkenntnis des Sohnes Davids, der gleichzeitig der Sohn Gottes ist (2. Sam. 7,12-14; Ps. 2,7-12; 110,1ff), weit öffnete. Die Bekehrung eines jeden Juden zu Jesus, dem wahren Sohn Davids, ist deshalb der einzig richtige Schritt.
Das Wort Jesu vom Aufschließen, so dass niemand mehr zuschließen kann, und vom Zuschließen, so dass niemand mehr öffnen kann, hat im Laufe der Kirchen- und Missionsgeschichte seine große Macht bewiesen. Der Schlüssel Christi, sein Wort, ist mächtiger als alle satanischen Kräfte und Hinderungen. Er eröffnete das Zeitalter der Gnade für jeden, der es hört, annimmt und tut. Ein unbegrenzter Fortgang seiner Rettungswunder wird jedem Volk oder Haus zugesichert, wo das Wort Christi ein Herz aufschließen konnte und dieses Schlüsselereignis im Dominoeffekt weiterläuft.
Das Wort vom Zuschließen besitzt gleichzeitig einen trostvollen und einen erschreckenden Inhalt. Jesus vermag die Tür zum Bösen, zur Macht der Versuchung und der Verfolgung zuzuschließen, so dass seine Gemeinde gedeihen und wachsen kann. Wo aber Menschen willentlich den Schlüssel Jesu wegwerfen, entzweibrechen oder mißachten, da fällt die Tür der Gnade langsam ins Schloß. Dort beginnt in Gottlosigkeit und im Haß die Verhärtung gegen den Gekreuzigten zu wachsen. Die Kinder Israels leiden unter der Selbstverfluchung ihrer Väter (Mt. 27,25; Apg. 5,28). Die Muslime sind kollektiv gebunden durch den antichristlichen Geist Muhammads. Rußland litt siebzig Jahre lang im Gefängnis des Kommunismus, und China ist noch immer eine Bastion Satans. In Indien leben nur 3 Prozent Christen, und in Europa und den USA dehnt sich der humanistische Synkretismus aus.
Aber Gott sei Dank! Die Gnadenzeit ist noch nicht abgelaufen! Der Schlüssel Christi dreht sich sichtbar im Herzen von Juden, Muslimen, Hindus, Kommunisten und Humanisten. Verschlossene Gebiete öffnen sich. Laßt uns Jesus bitten, dass er offene Gebiete nicht zuschließt.

Jesus bezeugte dem Gemeindeleiter in Philadelphia, dass er ihn, seinen Lebenslauf und seine Werke, genau kenne. Der Herr sprach dabei nicht über die Vergangenheit dieses Mannes, seine Absichten, seine Schwächen oder sein Versagen, sondern er redete von Frucht.
Was bleibt von deinem Leben übrig? Was kann Jesus durch dich tun? Was hat Bestand in Ewigkeit?
Jesus erklärte dem Gemeindeleiter weiter, dass seine Werke und Erfolge im Grund genommen nicht seine eigenen Leistungen waren, sondern eine Wirkung Jesu Christi. Der Gemeindeleiter in Philadelphia war nicht besser als andere Menschen. Er hinderte jedoch seinen Herrn nicht, in ihm und durch ihn zu wirken.
Jesus sagte deshalb zu ihm: „Mach deine Augen auf! Siehe und begreife!“ Viermal lesen wir diesen Befehl in diesem Brief, und er weist jedesmal auf ein spezielles Wunder Jesu Christi hin. Wir sollten um Augensalbe bitten, damit wir das gnädige Wirken Jesu erkennen und die Wirkung seiner Gnade nicht uns selbst oder anderen Menschen zuschreiben.
Nachdem der Prediger bildlich gesprochen seine Augen weit aufgerissen hatte, um zu sehen, was jetzt geoffenbart wurde, sagte Jesus: Siehe, ich! Siebenmal redet Jesus in diesem Brief in der Ichform als der Handelnde, Rettende, Bewahrende und Siegende. Jesus sagt auch zu uns: „Sieh mich an! Ich bin die Antwort auf dein Problem. Ich bin die Kraft in deinem Erfolg. Ich bin die Hoffnung deiner Zukunft“. Mach deine Augen auf und erkenne Jesus immer deutlicher, so empfängst du große Kraft für dich und für deine Gemeinde.
Jesus versicherte seinem Knecht in Philadelphia:

Jesus erklärte dem Verantwortlichen, dass seine Werke eine Wirkung der Gnade Jesu blieben. Er hatte dem Mann bereits zuvor einmal eine Chance gegeben. Dieser hatte sie ergriffen und festgehalten. Jesus war es, der ihn geschoben hatte, durch die offene Türe hindurchzugehen und nicht zögernd stehenzubleiben. Der Leiter war gehorsam und zweifelte nicht. Er wuchs im Glauben und erkannte die Fußspuren Jesu Christi, der ihm voranging. Er folgte ihm nach zur Freude seines Herrn und zum Fortgang des Reiches Gottes!
Mit der Entdeckung des Seeweges nach Indien 1497 und der Überquerung des Atlantiks zu den amerikanischen Kontinenten hat Jesus nicht nur eine, sondern mehrere Türen gleichzeitig aufgetan. Viele Missionare ließen sich von der Unruhe des Heiligen Geistes anstecken, der nur eines will, dass alle Menschen gerettet werden und alle zur Erkenntnis der Wahrheit kommen (1. Tim. 2,4). Jesus hat alle fünf Kontinente für sein Evangelium weit geöffnet. Kein Verstand, kein Parteiprogramm, keine Regierung und kein Geheimdienst kann die Radiomission, die Verkündigung im Internet und den Einsatz von Facharbeitermissionaren oder das Zeugnis einheimischer Christen heute stoppen oder hindern. Kein Feind und kein kurzsichtiger Freund kann die Türen zur Weltmission schließen, die Jesus mit großer Macht geöffnet hat. Heute wird sein Wort auch bei den Kindern Abrahams gehört. Einzelne Juden und mehrere Muslime kommen zu Jesus. In den Ländern des Kommunismus, der sich als hohl und leer erwiesen hat, fragen Tausende nach Gott und seinem Geist. Wer erkennt die offenen Türen heute? Wer geht durch sie hindurch und zögert nicht?

Wir wissen nicht, ob der Hinweis auf die „kleine Kraft“ des Gemeindeleiters sich auf Muskeln, Zeugnisse, Finanzen, Schönheit, Stimme oder Ansehen in der Bevölkerung bezieht. Vielleicht besaß der Gemeindeleiter auch wenig geistliche Gaben, so dass ihm nur wenige Anhänger folgten. Vielleicht hatte er keine Verbindungen und besaß keinen Einfluß auf die Öffentlichkeit.
Er hatte nichts außer Jesus. Er hörte ihn und lebte von seinem Wort. Dieses Wort des Herrn aber ist geistliches Dynamit, wie schon Paulus sagte: „Ich schäme mich des Evangeliums nicht, denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht alle, die daran glauben“ (Röm. 1,16). In diesem göttlichen Wort ist die Vollmacht Christi enthalten: seine schöpferische Macht, seine heilende Liebe, seine Autorität zur Vergebung der Sünden, sein tröstendes Gotteswort und seine erneuernde Kraft. Wer an das Wort des Herrn glaubt und es bewahrt, hat damit Gott und seinen Sohn selbst in sich aufgenommen.
Jesus bezeugte seinem Diener, dass er sein Wort nicht nur las, darüber meditierte und es an andere weitersagte, sondern dass er es bewahrte. Er nahm es sich zu Herzen. Das Wort blieb bei ihm kein theologischer Gedanke, sondern wurde zur Triebkraft und Weisheit seines Lebens. Auswendig lernen ist gut, das Wort Gottes tun ist besser. Beides zusammen multipliziert den Segen Jesu. Wir müssen uns Zeit nehmen, Christi Worte durchzudenken, aufzuschreiben, zu bewegen und mit anderen zu besprechen, damit der ganze Reichtum Jesu Christi in unseren Gemeinden zur Auswirkung kommen kann. Bibelverse zu vertonen und zu singen, heißt das Wort des Herrn zu vervielfältigen.
Jesus bezeugt dem unscheinbaren Gemeindewächter, dass er seinen Namen festhielt, verteidigte und nicht verleugnete. Dieser Name Jesu steht 975mal im griechischen Neuen Testament. Sein Titel „Christus“ wird 569mal darin bezeugt und seine Autorität als „Herr“ 260mal erwähnt.
Wahrscheinlich haben sich die traditionellen Juden in Philadelphia gegen das Bekenntnis des Christuszeugen aufgelehnt, der ihnen sagte, dass Jesus der Herr und der Messias ist. Dieses Zeugnis klang in ihren Ohren wie eine Blasphemie und bedeutete einen Angriff auf die lange Geschichte ihres Volkes, ihrer Religion und damit auf ihre Ehre. Der Gemeindeleiter aber berief sich auf die Berichte der Augenzeugen und bezeugte die Worte und Taten Jesu, seine Liebe und seine Heiligkeit, seine Kraft und seine Hoheit. Er liebte Jesus. Er glaubte an seine Auferstehung, seine Himmelfahrt und an sein Amt als Hoherpriester für alle seine Nachfolger vor Gottes Thron. Er hatte die Vergebung seiner Sünden erlebt und die Kraft des Heiligen Geistes erfahren. Er bezeugte Jesus nicht nur vom Hörensagen, sondern lebte mit ihm und lobte ihn. Um des Namens Jesu willen wurde er angefochten, gehaßt, verleugnet, geschnitten und ins Abseits manövriert. Er ertrug dies alles, denn er war in Jesus verliebt.
Das ist die Grundfrage an unser Zeugnis und Gewissen: Wie sehr lieben wir Jesus? Wie oft denken wir an ihn? Wieviel Zeit nehmen wir uns, seine Liebesbriefe an die Menschheit zu lesen, durchzudenken und begeistert weiterzusagen? Wie gründlich bewahren wir sein heiliges Wort und verteidigen seinen Namen? Wer Jesus vergißt, verleugnet oder ablehnt, verurteilt sich selbst. Dabei ist Jesus unser Leben, unser Friede, unsere Kraft. Ohne ihn können wir nichts tun.

Zweimal ertönt in diesem Vers das Alarmwort „Siehe!“. Denn das war eine Sensation in Philadelphia, dass sich einige der opponierenden Juden gründlich bekehrten. Jesus bezeugte jedoch sofort in der Ichform dreimal, dass nicht der Gemeindeleiter die Juden überzeugt habe, sondern dass er, Jesus, es war, der in ihr Leben eingriff und ihnen die Augen und den Sinn öffnete, so dass sie begriffen, dass er der Messias der Juden und gleichzeitig der Retter der ganzen Menschheit ist. Die bekehrten Juden wurden sich bewußt, dass sie dem Gemeindeleiter Unrecht getan hatten, als sie ihn verspotteten, verleumdeten und haßten, denn sie erkannten an seinem Lebenswandel und hörten in seinem Zeugnis, dass dieser Heide wahrhaftig der Gesandte des Messias in Philadelphia war. Sie fielen zu seinen Füßen nieder, baten ihn um Vergebung und beteten Jesus an, weil er auch den Heiden das Heil geschenkt hatte. Vielleicht baten sie den Gemeindeleiter, bei Jesus Fürbitte für sie einzulegen, denn sie begriffen, dass sie gegen ihren König selbst gelästert und gekämpft hatten.
Jesus bezeichnete, hier zum zweitenmal in seinen Sendschreiben eine örtliche Synagoge als ein Zentrum Satans. Nicht alle Juden in Philadelphia bekehrten sich und kamen zu Jesus, nur einige wenige. Die Mehrheit verharrte in ihrer antichristlichen Ablehnung. Sie verhärteten sich gegen das Evangelium und wurden von einem satanischen Geist besessen. Sie hielten an ihrer Gerechtigkeit durchs Gesetz Moses fest und verwarfen die freie Gnade Jesu Christi.
Die Christen in Philadelphia hatten ihre Hochachtung vor Abraham, Mose und David bezeugt und lebten weitgehend nach den Zehn Geboten. Die Juden aber hatten wie später Maimonides 613 Gesetzesvorschriften aus der Thora abgeleitet, 248 Gebote und 365 Verbote. Diese Vorschriften stellten ihre Lebensbahn dar, ihr Gesetz und ihren Weg in den Himmel. Sie klammerten sich an ihren Sabbat, ihre Beschneidung und ihren Bund. Alle Völker waren in ihren Augen unrein, unwissend, weil sie den einen und einzigen Gott weder kannten noch liebten.
Der Gemeindeleiter bezeugte ihnen jedoch den Neuen Bund mit seiner Taufe und dem Abendmahl und versuchte, ihnen die Ausgießung des Heiligen Geistes auf alle Christusnachfolger zu erklären. Er versicherte ihnen, dass unsere Gerechtigkeit allein auf dem stellvertretenden Sühneopfer Christi basiert, nicht auf unseren guten Werken. Jeder Christ sei am Herzen und nicht am Leibe beschnitten worden und feiere am Sonntag die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.

Jesus sah im Gesetz des Mose den Pädagogen, der die Kinder Abrahams zur Buße und in den Zerbruch ihres Stolzes und ihrer Selbstgerechtigkeit leiten sollte, als Vorbereitung auf sein eigenes Kommen. Er hoffte, die Juden würden ihn mit offenen Armen als ihren König, Herrn und Messias empfangen. Sie aber hielten das Gesetz wie einen Schild gegen ihn, lehnten ihn ab und wollten ihre Sünden selbst sühnen.
Jesus brachte zum Ausdruck, dass jeder Israelit, der ihn nicht erkennt, annimmt und bekennt, kein echter Jude ist, sondern in einer geistlichen Blindheit gefangen bleibt und das Gegenteil der Wahrheit bekennt.
Jesus und Paulus bezeugen, dass jeder wahre Jude Jesus liebt und für ihn zeugt, so wie die Apostel und die Urgemeinde das alte und das neue Gesetz, den Alten und den Neuen Bund zusammen festhielten. Jesus ist der Prototyp des echten Juden. Wer an ihn glaubt, ist gerecht. Am Leibe beschnitten zu sein, den Sabbat zu halten und Gebetsriemen um die Arme zu binden, ändert das Herz nicht. Das Blut Jesu Christi allein kann das Herz auch eines Juden reinigen und heiligen.
Jesus bezeugte dem Gemeindeleiter in Philadelphia, dass er in sich nur eine kleine Kraft besitze. Er aber, Jesus, sei in den Machtbereich Satans eingedrungen, habe einige Wahrheitssucher in der Synagoge erleuchtet und sie durch seinen Geist getrieben, zu ihm zu kommen und öffentlich zu bekennen, dass der Gemeindeleiter ein Geliebter des Messias sei.
Das Liebesbekenntnis Jesu ist das Geheimnis der Christenheit: Der Sohn Gottes wurde Mensch, damit es einen Menschen gab, der heilig lebte und berechtigt war, als Lamm Gottes an unserer Stelle zu sterben. Das Kreuz Christi ist das Zeichen der Liebe Gottes für alle Menschen. Wir alle sind Geliebte des Vaters um seines Sohnes willen. Daran ändert auch der Qur’an nichts, der sowohl das Kreuz als auch die Liebe Gottes zu den Christen leugnet (Suren 4,157; 5,18). Jeder Mensch wird von Gott geliebt, denn „also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben“ (Joh. 3,16).
Neben dieser am Kreuz besiegelten Liebe Gottes zu jedem Sünder bezeugte Christus noch seine besondere Liebe zu dem Gemeindeleiter in Philadelphia. Er hatte ihn liebgewonnen, weil er sein Wort festgehalten hatte und seinen Namen trotz heftiger Angriffe nicht verleugnete. Obwohl dieser Mensch seinen Heiland nie leibhaftig gesehen hatte, setzte er sich mit seiner ganzen Existenz für ihn ein. Jesus liebte diesen Mann. Sein Herz schlug für ihn. Er hatte ihm Freude bereitet.
Wir sollten uns fragen, sind wir geliebt bei Gott? Machen wir Jesus Freude mit unserem Dienst? Oder vermehren wir seine Leiden durch unseren Lebenswandel?

Jesus vertieft die Begründung seiner Liebe zu seinem unbedeutenden Knecht und wiederholt: „Du hast mein Wort bewahrt!“ Er erweitert diesen Satz jedoch und sagt: „Du hast mein Wort von der Geduld bewahrt.“ Der heftige Widerstand von seiten der Juden in Philadelphia hätte bei dem Gemeindeleiter zum Haß oder zur Resignation, vielleicht auch zu Minderwertigkeitskomplexen den gelehrten Rabbis gegenüber führen können. Dem war nicht so, denn er war sich der Liebe Jesu Christi gewiß, deshalb vergab er ihnen ihre Anschuldigungen und Verleumdungen und ertrug sie in Geduld und betete regelmäßig für die Angreifer. Er gab die Hoffnung nicht auf, dass diese in der Schrift des Alten Testamentes Verwurzelten die Herrlichkeit Jesu, des Sohnes Gottes, erkennen sollten.
Aber auch in Philadelphia bewahrheitete sich das Wort des Paulus: Das Wort vom Kreuz ist den Juden ein Ärgernis und den Griechen eine Torheit. Uns aber, die wir gerettet werden, ist der gekreuzigte Christus Gottes Kraft und Gottes Weisheit (1. Kor. 1,18-25). Das erlebten auch die Judenchristen, die sich der hellinistischen Gemeinde in Philadelphia angeschlossen hatten. Für sie wurde das Kreuz zum Bindeglied zwischen ihrer gesetzlichen semitischen Kultur und dem leichtfertigen Leben der Griechen und Römer. Im Kreuz wurden die Christusnachfolger aus beiden Kulturen eins, womit sich der Name Philadelphia, Bruderliebe, aufs neue bewahrheitete.
Jesus konnte in das Friedensverhältnis dieser Gemeinde hinein eine wesentliche Prophezeiung offenbaren. Er redete von der „Stunde der Versuchung“, die über die ganze Erde kommen werde. Versuchung heißt Verführung zum Abfall von der Heiligen Dreieinigkeit. Deshalb hat Jesus alle Kinder Gottes gelehrt zu beten: „Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen“ (Mt. 6,13). Echte Versuchungen gehen meistens von Satan und seinen Knechten aus. Satan hatte bereits Eva zum Zweifel, zum Ungehorsam und zum Aufruhr gegen Gott verführt (1. Mose 3,1-19). Er wollte auch Jesus zu einer Erlösung ohne das Kreuz verlocken (Mt. 4,1-11). Jesus warnte seine Jünger mehrere Male, dass viele falsche Propheten und Antichristen erscheinen werden, um die Gläubigen zu verführen (Mt. 24,24; 2. Thess. 2,9-10; Offb. 13,13-14). Johannes, der Empfänger der Offenbarung, hatte diese Weissagung Jesu bestätigt und den Gemeinden einen hilfreichen Maßstab in die Hand gegeben, um diese Versucher zu entlarven (1. Joh. 2,20-24; 4,1-6).
Satan versucht den Menschen immer wieder zur Hybris zu verführen und flüstert ihm ein, dass etwa das sozialistische Arbeiterparadies oder die kapitalistische Wohlstandsgesellschaft die Probleme der Menschheit lösen und sie zu einer grenzenlosen Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit (Philadelphia) führen werden. In den Großstädten der Welt schießen heute Wolkenkratzer als eine tausendfache Nachahmung des Turmes von Babylon in die Höhe. Der vom Satan inspirierte Ruf nach einer neuen Weltordnung treibt die Menschheit über zahlreiche Staatenverbände hinweg zur Weltherrschaft des Antichristen. Das weltweite Kommunikationsnetz (www = 666, vgl. Offb. 13,18) schnürt uns alle zu einem unheimlichen Pakt zusammen. In Sonderheit bläht sich der Islam auf, weil zu seiner Stärkung und Ausbreitung ständig ein Fünftel des Gewinns aus der Ölförderung abgezweigt wird. Es ist keine Frage, dass Muhammad sich zu einem der bedeutendsten falschen Propheten entwickelte, der ein Fünftel der Menschheit gegen den Sohn Gottes und seine Kreuzigung impfte.
Die Prophezeiung Jesu auf die zunehmende Versuchung zum Abfall von Gott und seinem Lamm enthält jedoch für den Gemeindeleiter von Philadelphia - und damit auch für seine Gemeinde - eine sensationelle Mitteilung: Der Herr wird ihn bewahren vor der Stunde der Versuchung, weil er sein Wort von der Geduld bewahrt hatte.
Diese Zusage Jesu bedeutet eine gnädige Ausnahme, ein großes Vorrecht für bibelgegründete und mit Christus verbundene Gläubige. Die Stunde der Versuchung kann schnell, verdeckt und freundlich kommen. Der Gemeindeleiter aber blieb vor ihr verschont. Sie konnte ihn nicht treffen, weil er in Christus, dem Wort Gottes, gegründet war. Er fiel nicht in Versuchung, weil sein Herr ihn vor der Versuchung bewahrte. Versuchung bedeutet nicht immer zuerst Verfolgung. Verfolgung ist nur das letzte Mittel Satans, um Christen zu versuchen, dem Sohn Gottes und seinem Vater abzusagen. Paulus schärfte den Ephesern ein, die ganze Waffenrüstung Gottes anzuziehen, damit sie am Tag der Versuchung Widerstand leisten und die Macht des Bösen in Jesu Namen überwinden könnten (Eph. 6,10-20). Er prägte ihnen ein: „Vor allen Dingen aber ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr löschen könnt alle feurigen Pfeile des Bösen, und nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes“.
Jesus faßte seine Verheißung an den Gemeindeleiter in einem herrlichen Hoffnungswort und einer mutmachenden Aufforderung zusammen:

Hier lesen wir zum sechsten Mal das Wörtlein „siehe“ in diesem Gemeindebrief. Der Prediger sollte etwas Unerhörtes sehen und begreifen. Wie schon zuvor hieß die Aufforderung: Siehe, ich! Er sollte Jesus als den kommenden Herrn und König erkennen, ihn vor Augen behalten und in all seinem Tun und Lassen zielklar auf ihn ausgerichtet sein. Nicht der Tod bringt dem einzelnen das Ende, vielmehr ist der Schlußpunkt der Weltgeschichte das Hereinbrechen der Herrlichkeit des Menschensohnes, der heller leuchtet als die Sonne, so wie er sich in seiner ersten Vision Johannes auf Patmos vorstellte.
Gott wird Jesus alle seine Feinde zum Schemel seiner Füße legen (Ps. 110,1). Nicht wir können Kommunismus, Kapitalismus, Hinduismus, Islam, Marienkulte und das antichristliche Judentum überwinden. Der Vater wird den Sohn ehren und ihm alle unreinen Geister und aufrührerischen Mächte zerbrochen unterwerfen, damit er sie richte und zu Asche unter seinen glühenden Füßen zertrete. Das Zweite Kommen Jesu bedeutet den sichtbaren Beginn seines Triumphzuges auf der Erde. Wie der Blitz vom Osten zum Westen zuckt, so wird die Ankunft des herrlichen Jesus alle Bewohner der Erde überfallen (Mt. 24,27+30). Jesus sagte: „Siehe, ich komme bald und schnell“. Wir rücken seiner Zukunft mit jeder Sekunde näher. Sobald die globale Versuchung und die große Drangsal über alle Bewohner der Erde gekommen ist (Mt. 24,29), steht sein Kommen kurz bevor. Wir sollen nicht versuchen, das Datum seiner Ankunft zu berechnen und vorauszusagen, sondern wachen, warten und uns nach ihm ausrichten. Vielleicht verzögerte er bisher seine Ankunft, damit alle Völker, Sprachen und Religionen die Chance bekommen, sein Evangelium zu hören. Bis jetzt nennt sich nur ein Drittel der Menschheit Christen. Die anderen drei bis vier Milliarden haben überwiegend noch nichts von seiner Erlösung gehört. Wer sich nach der Ankunft Christi sehnt und innerlich murrt, dass der Herr so lange warte, möge sich doch Gott mit Gebet, Geld und Leben für seine Weltmission sofort zur Verfügung stellen. Es gibt noch viel zu tun, bis alles zu seiner Ankunft bereit ist. Bereite auch du den Weg des Herrn!
Dem Gemeindeleiter von Philadelphia wurde grosses Lob von Jesus zuteil, der zu ihm sagte: „Halte, was du hast, dass niemand deine Krone, deinen Siegeskranz, raube.“ Der Siegeskranz könnte bedeuten, dass dieser Mann einer der frömmsten und geduldigsten Gemeindeleiter in Kleinasien war, der das Wort Gottes fest umfaßte, sich daran klammerte und den Namen Jesu verteidigte, wo immer es möglich und nötig war. Der Prediger selbst fiel im hellenistischen Getriebe seiner Stadt nicht auf, aber Jesus hatte ihm bereits einen Siegeskranz bereitgelegt im Wettrennen um missionarische Dienste in wachsender Anfechtung.
Der Mann besaß etwas, was andere weder kennen noch für Wert erachten: Das Wort Gottes war seine Kraft und der Name Jesus sein Schlüssel zum Himmelreich. Er wußte und bekannte: Der Gekreuzigte ist nicht tot, sondern lebt, regiert, siegt, kommt und triumphiert. Er ließ sich das Evangelium weder durch das Gesetz der Juden noch durch die Philosophie der Griechen verwässern. Er hielt fest, was er hatte, deshalb wich die Kraft Gottes nicht von ihm.
Sein Lauf war jedoch noch nicht beendet. Er trug während des Rennens noch keine Krone auf seinem Haupt. Er lebte jedoch von der Kraftnahrung des Evangeliums, wie Jesus zu Satan gesagt hatte: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht“ (Mt. 4,4). Im Blick auf diese Verheißung und an der Hand Jesu Christi wollte er seinen Lauf vollenden. Er vertraute Jesu Gegenwart und war gewiß, dass der böse Feind keine Macht an ihm finde.
Das sechste Wort vom Kommen Christi sollten den schwachen Erfolgreichen in seinem Wettlauf stärken und zu vermehrter Geduld im Glauben anspornen.

Wen und was sollte der Gemeindeleiter weiterhin überwinden, nachdem er schon so viel überwunden hatte? Nichts weniger und nichts mehr als Satans Lüge, seine Macht, seine List, sein Geld und seine Gesellschaft. Satan bereitet eine Weltverführung vor. Da heißt es, doppelte Wachsamkeit zu üben, damit die Gemeinden von dem Vater der Lüge nicht indoktriniert werden. Die Wachsamkeit im Heiligen Geist bleibt eine der Grundanforderungen an einen jeden in Christus gegründeten Gemeindeleiter. Es ist seine Aufgabe, das reine Evangelium vorzuleben und zu lehren.
Jesus offenbarte seine Absicht, solche Knechte und Mägde, die seine Gemeinde vor dem Einfluß fremder Geister bewahren und für die Bekanntmachung seines Evangeliums unter Nichtchristen sorgen, zu ewigen Pfeilern im Tempel seines Gottes zu machen.
Die Gemeinde Jesu Christi in aller Welt wird mehrere Male als der Tempel Gottes bezeichnet, in dem die Fülle des Heiligen Geistes wohnt (1. Kor. 3,16; 6,19; Kol. 2,9-10; 1. Petr. 2,5-8). Jesus Christus ist der Eckstein und das Fundament des Tempels (Eph. 2,19-22). Wer außerhalb dieses Fundaments bauen will, baut auf Sand. Die Apostel bilden das Untergeschoß und die Türen zum Tempel. Dem Gemeindeleiter in Philadelphia wurde in Aussicht gestellt, dass er berufen sei, als tragfähiges Element im Tempel Gottes schwere Lasten mitzutragen. Im Libanon heißt ein General „Amid“, was soviel wie „Säule des Staates“ bedeutet.
Dem Diener mit der kleinen Kraft wurde verheißen, nie mehr aus dem Tempel Gottes entfernt zu werden. Er soll für immer darin bleiben, da er die Kraft zum Tragen aus dem Wort seines Herrn schöpfte. Welch ein Vorrecht ist es, berufen zu sein, ewig in der Nähe Gottes zu verweilen und an den Aufgaben unseres Vaters im Himmel mitzutragen. Die Ewigkeit bringt Christen keinen Dornröschenschlaf, sondern Mitverantwortung, Dienste und Segensaufgaben in der Kraft Jesu Christi.
Der Herr der Herrlichkeit redete in diesem Brief zum achten Mal in der Ichform. Er sagte, er wolle auf diese Säule seines ewigen Tempels weithin sichtbar drei Namen einmeißeln lassen, die demonstrieren sollen, wer der Spender dieser Säule sei und wen sie verherrlichen solle:
Zunächst einmal den Namen Gottes, den Jesus „meinen Gott“ nannte. Dieser Name Gottes lautet „Unser Vater im Himmel“. Er ist der rechte Vater über alles, was da Kinder heißt im Himmel und auf Erden. Er ist der Vater der Herrlichkeit, der Vater des Lichts, der Vater der Geister, der Vater der Barmherzigkeit, der gerechte und der heilige Vater. Es stehen noch 346 andere Namen für Gott in der Bibel. Jesus aber lehrte uns, den Namen seines Vaters im Himmel anzurufen. Dieser einzigartige Name Gottes soll in die weithin sichtbare Säule eingeritzt werden, damit sichtbar werde, wer Gott ist und wer seinem Vaternamen die Treue hält.
Der zweite Name, der in die Säule eingemeißelt werden soll, ist der Name des neuen Jerusalems, das vom Vater im Himmel herabkommen wird. Diese zukünftige Stadt kann mit einem überdimensional großen Würfel verglichen werden, dessen Länge, Breite und Höhe je etwa 2.220 km7 betragen. Das neue Jerusalem im Himmel gleicht einer Kaaba voller Licht und Herrlichkeit. Dieser weiße Würfel des Glücks ist nicht klein, schwarz und unzugänglich. Die Gläubigen müssen auch nicht auf Abstand um ihn herumgehen wie die Muslime in Mekka, vielmehr gehen gläubige Christen in diese Stadt hinein. Sie sind selbst diese Stadt, die voller Leben, Licht und Kraft ist. Das himmlische Jerusalem ist heilig und keine Schöpfung aus Erde, Stein oder vergänglichen Materialien, sondern geboren aus Gottes Geist. Vielleicht bedeutet diese Stadt die Fülle des Heiligen Geistes, die sich in der Einheit aller Gläubigen konzentriert. Die himmlische Stadt an sich wäre unwichtig. Da aber Gott und sein Lamm darinnen wohnen, bedeutet sie den Mittelpunkt des Alls.
Frage: Hast du Bürgerrecht im himmlischen Jerusalem? Ist der Name des Vaters in dein Leben eingraviert und weithin sichtbar geworden? Steht das himmlische Jerusalem in deinem Herzen geschrieben?
Jesus sagt, er werde einen dritten Namen auf die zukünftige Säule im Tempel Gottes schreiben, nämlich seinen eigenen. Jesus will bei seinem Kommen seinen neuen Namen offenbaren, den wir jetzt noch nicht kennen. Bis jetzt sind im Alten und Neuen Testament etwa 250 verschiedene Namen und Eigenschaften Jesu Christi zu lesen. Welche sind dir am teuersten? Der Herr, der Heiland, der Retter, das Wort Gottes, das Lamm, der Menschensohn? Welcher Name Jesu steht dir am nächsten? Sein zukünftiger Name wird noch herrlicher und zugleich demütiger sein als alles, was wir uns vorstellen können. Der Mann, auf den dieser Name geschrieben wird, hat Zukunft. Er ist eingehüllt in den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Es gibt im Spektrum der Töne hohe und tiefe Frequenzen, die weit über das Hörvermögen des Menschen hinausreichen. Um sie aufzunehmen und wiederzugeben, benötigt man spezielle elektronische Geräte und Bildschirme.
In ähnlicher Weise gibt es auch im geistlichen Bereich Offenbarungen und Worte Gottes, die der normale, begrenzte Verstand nicht mehr wahrnehmen kann. Er braucht entweder ein geistliches Hörgerät oder ein neues Ohr. Manchmal sitzt aber auch nur ein Pfropfen Ohrenschmalz vor dem Trommelfell, so dass das Ohr ausgespült werden muss. Wenn wir Gottes Wort nicht gut hören, brauchen wir vielleicht eine Reinigung unseres Gewissens und ein Bekenntnis unserer Sünden, so dass nichts mehr unser Hören auf Gottes Wort hindern kann.
Wenn Gott dich anspricht, bewahre sein Wort und vergiß es nicht schnell. Fülle dein Herz mit seinem Wort, so bekommt deine Seele große Kraft. Laß unter keinen Umständen sein Wort zum einen Ohr hinein und zum andern wieder hinaus gehen. Gott redet zu dir. Höre, glaube, danke, bewahre und sage weiter, was dir Jesus aufgetragen hat.
Vorsicht! Es gibt auch andere Stimmen als Gottes Stimme. Prüfe jede Stimme, ob sie mit der Bibel, dem Wort des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, übereinstimmt. Glaube nicht jedem Wort, besonders nicht den Worten, die aus dir selbst kommen. Du bist nichts Besonderes, du bist kein Prophet, aber Gott redet zu dir, weil er dich liebt in Jesus Christus. Alle Stimmen, die nicht den Vater und den Sohn verherrlichen, stammen nicht vom Heiligen Geist und sind nicht wahr.